Und man theilte die Tauben, man fand sie schmackhaft und jedes Speiste sein Theil, sie wurden nicht satt, und hätten gewißlich Ein halb Dutzend verzehrt, wofern sie zu ha- ben gewesen. Reinecke sagte zum Dachse: bekennt mir, Oheim, ich habe Kinder trefflicher Art, sie müssen jedem ge- fallen. Sagt mir, wie euch Rossel behagt und Rein- hart der Kleine? Sie vermehren einst unser Geschlecht und fan- gen allmählig An sich zu bilden, sie machen mir Freude von Morgen bis Abend. Einer fängt sich ein Huhn, der andre hascht' sich ein Küchlein; Auch ins Wasser ducken sie brav die Ente zu holen,
Und man theilte die Tauben, man fand sie schmackhaft und jedes Speiste sein Theil, sie wurden nicht satt, und haͤtten gewißlich Ein halb Dutzend verzehrt, wofern sie zu ha- ben gewesen. Reinecke sagte zum Dachse: bekennt mir, Oheim, ich habe Kinder trefflicher Art, sie muͤssen jedem ge- fallen. Sagt mir, wie euch Rossel behagt und Rein- hart der Kleine? Sie vermehren einst unser Geschlecht und fan- gen allmaͤhlig An sich zu bilden, sie machen mir Freude von Morgen bis Abend. Einer faͤngt sich ein Huhn, der andre hascht' sich ein Kuͤchlein; Auch ins Wasser ducken sie brav die Ente zu holen,
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Und man theilte die Tauben, man fand sie
schmackhaft und jedes
Speiste sein Theil, sie wurden nicht satt, und
haͤtten gewißlich
Ein halb Dutzend verzehrt, wofern sie zu ha-
ben gewesen.
Reinecke sagte zum Dachse: bekennt mir,
Oheim, ich habe
Kinder trefflicher Art, sie muͤssen jedem ge-
fallen.
Sagt mir, wie euch Rossel behagt und Rein-
hart der Kleine?
Sie vermehren einst unser Geschlecht und fan-
gen allmaͤhlig
An sich zu bilden, sie machen mir Freude von
Morgen bis Abend.
Einer faͤngt sich ein Huhn, der andre hascht'
sich ein Kuͤchlein;
Auch ins Wasser ducken sie brav die Ente zu
holen,
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/270>, abgerufen am 23.11.2024.
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