Dir ein köstliches Stück verwahrt; nun mache dich drüber, Und benage mirs wohl; wie wird das Fette dir schmecken! Und er brachte das Stück; das Krummholz war es, der Schlächter Hatte daran das Schwein gehängt; der köst- liche Braten War vom gierigen Wolfe, dem Ungerechten, verschlungen. Reinecke konnte vor Zorn nicht reden, doch was er sich dachte, Denket euch selbst. Herr König, gewiß, daß hundert und drüber Solcher Stückchen der Wolf an meinem Oheim verschuldet. Aber ich schweige davon. Wird Reinecke sel- ber gefordert; Wird er sich besser vertheid'gen. Indessen, gnädigster König,
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Dir ein koͤstliches Stuͤck verwahrt; nun mache dich druͤber, Und benage mirs wohl; wie wird das Fette dir schmecken! Und er brachte das Stuͤck; das Krummholz war es, der Schlaͤchter Hatte daran das Schwein gehaͤngt; der koͤst- liche Braten War vom gierigen Wolfe, dem Ungerechten, verschlungen. Reinecke konnte vor Zorn nicht reden, doch was er sich dachte, Denket euch selbst. Herr Koͤnig, gewiß, daß hundert und druͤber Solcher Stuͤckchen der Wolf an meinem Oheim verschuldet. Aber ich schweige davon. Wird Reinecke sel- ber gefordert; Wird er sich besser vertheid'gen. Indessen, gnaͤdigster Koͤnig,
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Dir ein koͤstliches Stuͤck verwahrt; nun mache
dich druͤber,
Und benage mirs wohl; wie wird das Fette
dir schmecken!
Und er brachte das Stuͤck; das Krummholz
war es, der Schlaͤchter
Hatte daran das Schwein gehaͤngt; der koͤst-
liche Braten
War vom gierigen Wolfe, dem Ungerechten,
verschlungen.
Reinecke konnte vor Zorn nicht reden, doch
was er sich dachte,
Denket euch selbst. Herr Koͤnig, gewiß, daß
hundert und druͤber
Solcher Stuͤckchen der Wolf an meinem Oheim
verschuldet.
Aber ich schweige davon. Wird Reinecke sel-
ber gefordert;
Wird er sich besser vertheid'gen. Indessen,
gnaͤdigster Koͤnig,
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/27>, abgerufen am 21.11.2024.
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