Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

Bild:
<< vorherige Seite

Ansehn euch setzen bey ihm, so laßt ihn mer-
   ken, als hättet

Ihr mit gutem Bedacht zu diesen Briefen ge-
   rathen,

Ja dem Schreiber geholfen; es bringt euch
   Vortheil und Ehre.

Und Bellyn ergötzte sich sehr und sprang von
   der Stäte,

Wo er stand, mit Freuden empor und hierhin
   und dorthin,

Sagte: Reinecke! Neffe und Herr, nun seh
   ich, ihr liebt mich,

Wollt mich ehren. Es wird vor allen Herrn
   des Hofes

Mir zum Lobe gereichen, daß ich so gute Ge-
   danken,

Schöne, zierliche Worte zusammen bringe:
   Denn freylich

Weiß ich nicht zu schreiben, wie ihr; doch
   sollen sie's meynen

Ansehn euch setzen bey ihm, so laßt ihn mer-
   ken, als haͤttet

Ihr mit gutem Bedacht zu diesen Briefen ge-
   rathen,

Ja dem Schreiber geholfen; es bringt euch
   Vortheil und Ehre.

Und Bellyn ergoͤtzte sich sehr und sprang von
   der Staͤte,

Wo er stand, mit Freuden empor und hierhin
   und dorthin,

Sagte: Reinecke! Neffe und Herr, nun seh
   ich, ihr liebt mich,

Wollt mich ehren. Es wird vor allen Herrn
   des Hofes

Mir zum Lobe gereichen, daß ich so gute Ge-
   danken,

Schoͤne, zierliche Worte zusammen bringe:
   Denn freylich

Weiß ich nicht zu schreiben, wie ihr; doch
   sollen sie's meynen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div type="poem">
          <lg type="poem">
            <lg n="25">
              <pb facs="#f0234" n="226"/>
              <l>Ansehn euch setzen bey ihm, so laßt ihn mer-<lb/><space dim="horizontal"/>ken, als ha&#x0364;ttet</l><lb/>
              <l>Ihr mit gutem Bedacht zu diesen Briefen ge-<lb/><space dim="horizontal"/>rathen,</l><lb/>
              <l>Ja dem Schreiber geholfen; es bringt euch<lb/><space dim="horizontal"/>Vortheil und Ehre.</l><lb/>
              <l>Und Bellyn ergo&#x0364;tzte sich sehr und sprang von<lb/><space dim="horizontal"/>der Sta&#x0364;te,</l><lb/>
              <l>Wo er stand, mit Freuden empor und hierhin<lb/><space dim="horizontal"/>und dorthin,</l><lb/>
              <l>Sagte: Reinecke! Neffe und Herr, nun seh<lb/><space dim="horizontal"/>ich, ihr liebt mich,</l><lb/>
              <l>Wollt mich ehren. Es wird vor allen Herrn<lb/><space dim="horizontal"/>des Hofes</l><lb/>
              <l>Mir zum Lobe gereichen, daß ich so gute Ge-<lb/><space dim="horizontal"/>danken,</l><lb/>
              <l>Scho&#x0364;ne, zierliche Worte zusammen bringe:<lb/><space dim="horizontal"/>Denn freylich</l><lb/>
              <l>Weiß ich nicht zu schreiben, wie ihr; doch<lb/><space dim="horizontal"/>sollen sie's meynen</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[226/0234] Ansehn euch setzen bey ihm, so laßt ihn mer- ken, als haͤttet Ihr mit gutem Bedacht zu diesen Briefen ge- rathen, Ja dem Schreiber geholfen; es bringt euch Vortheil und Ehre. Und Bellyn ergoͤtzte sich sehr und sprang von der Staͤte, Wo er stand, mit Freuden empor und hierhin und dorthin, Sagte: Reinecke! Neffe und Herr, nun seh ich, ihr liebt mich, Wollt mich ehren. Es wird vor allen Herrn des Hofes Mir zum Lobe gereichen, daß ich so gute Ge- danken, Schoͤne, zierliche Worte zusammen bringe: Denn freylich Weiß ich nicht zu schreiben, wie ihr; doch sollen sie's meynen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-09-02T14:50:32Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/234
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/234>, abgerufen am 22.11.2024.