Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

Bild:
<< vorherige Seite

Wenn ich die Siegel zerbräche, das würde
   mir übel bekommen.

Reinecke sagte: Das weiß ich zu machen. Ich
   denke, das Ränzel,

Das ich aus Braunens Felle bekam, wird
   eben sich schicken,

Es ist dicht und stark, darin verwahr ich die
   Briefe.

Und es wird euch dagegen der König beson-
   ders belohnen;

Er empfängt euch mit Ehren, ihr seyd ihm
   dreymal willkommen.

Alles das glaubte der Widder Bellyn. Da
   eilte der andre

Wieder ins Haus, das Ränzel ergriff er und
   steckte behende

Lampens Haupt, des ermordeten, drein und
   dachte darneben,

Wie er dem armen Bellyn die Tasche zu öff-
   nen verwehrte.

Und

Wenn ich die Siegel zerbraͤche, das wuͤrde
   mir uͤbel bekommen.

Reinecke sagte: Das weiß ich zu machen. Ich
   denke, das Raͤnzel,

Das ich aus Braunens Felle bekam, wird
   eben sich schicken,

Es ist dicht und stark, darin verwahr ich die
   Briefe.

Und es wird euch dagegen der Koͤnig beson-
   ders belohnen;

Er empfaͤngt euch mit Ehren, ihr seyd ihm
   dreymal willkommen.

Alles das glaubte der Widder Bellyn. Da
   eilte der andre

Wieder ins Haus, das Raͤnzel ergriff er und
   steckte behende

Lampens Haupt, des ermordeten, drein und
   dachte darneben,

Wie er dem armen Bellyn die Tasche zu oͤff-
   nen verwehrte.

Und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div type="poem">
          <lg type="poem">
            <lg n="23">
              <pb facs="#f0232" n="224"/>
              <l>Wenn ich die Siegel zerbra&#x0364;che, das wu&#x0364;rde<lb/><space dim="horizontal"/>mir u&#x0364;bel bekommen.</l><lb/>
              <l>Reinecke sagte: Das weiß ich zu machen. Ich<lb/><space dim="horizontal"/>denke, das Ra&#x0364;nzel,</l><lb/>
              <l>Das ich aus Braunens Felle bekam, wird<lb/><space dim="horizontal"/>eben sich schicken,</l><lb/>
              <l>Es ist dicht und stark, darin verwahr ich die<lb/><space dim="horizontal"/>Briefe.</l><lb/>
              <l>Und es wird euch dagegen der Ko&#x0364;nig beson-<lb/><space dim="horizontal"/>ders belohnen;</l><lb/>
              <l>Er empfa&#x0364;ngt euch mit Ehren, ihr seyd ihm<lb/><space dim="horizontal"/>dreymal willkommen.</l><lb/>
              <l>Alles das glaubte der Widder Bellyn. Da<lb/><space dim="horizontal"/>eilte der andre</l><lb/>
              <l>Wieder ins Haus, das Ra&#x0364;nzel ergriff er und<lb/><space dim="horizontal"/>steckte behende</l><lb/>
              <l>Lampens Haupt, des ermordeten, drein und<lb/><space dim="horizontal"/>dachte darneben,</l><lb/>
              <l>Wie er dem armen Bellyn die Tasche zu o&#x0364;ff-<lb/><space dim="horizontal"/>nen verwehrte.</l><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Und</fw>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[224/0232] Wenn ich die Siegel zerbraͤche, das wuͤrde mir uͤbel bekommen. Reinecke sagte: Das weiß ich zu machen. Ich denke, das Raͤnzel, Das ich aus Braunens Felle bekam, wird eben sich schicken, Es ist dicht und stark, darin verwahr ich die Briefe. Und es wird euch dagegen der Koͤnig beson- ders belohnen; Er empfaͤngt euch mit Ehren, ihr seyd ihm dreymal willkommen. Alles das glaubte der Widder Bellyn. Da eilte der andre Wieder ins Haus, das Raͤnzel ergriff er und steckte behende Lampens Haupt, des ermordeten, drein und dachte darneben, Wie er dem armen Bellyn die Tasche zu oͤff- nen verwehrte. Und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-09-02T14:50:32Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/232
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/232>, abgerufen am 22.11.2024.