Aber ich habe mich wieder bemüht; es ist mir gelungen. Habt ihr Freude gehabt, so kommt nun end- lich die Reihe Wieder an mich; so pflegt es zu gehn, man weiß sich zu fassen. Wenn ich nun reise, so kann ich mich täglich der lieben Verwandten Dankbar erinnern, ihr habt mir die Schuhe gefällig gegeben, Und es soll euch nicht reuen; was ich an Ab- laß verdiene, Theil' ich mit euch, ich hol' ihn zu Rom und über dem Meere.
Und Frau Gieremund lag in großen Schmer- zen, sie konnte Fast nicht reden, doch griff sie sich an und sagte mit Seufzen:
Aber ich habe mich wieder bemuͤht; es ist mir gelungen. Habt ihr Freude gehabt, so kommt nun end- lich die Reihe Wieder an mich; so pflegt es zu gehn, man weiß sich zu fassen. Wenn ich nun reise, so kann ich mich taͤglich der lieben Verwandten Dankbar erinnern, ihr habt mir die Schuhe gefaͤllig gegeben, Und es soll euch nicht reuen; was ich an Ab- laß verdiene, Theil' ich mit euch, ich hol' ihn zu Rom und uͤber dem Meere.
Und Frau Gieremund lag in großen Schmer- zen, sie konnte Fast nicht reden, doch griff sie sich an und sagte mit Seufzen:
<TEI><text><body><div><divtype="poem"><lgtype="poem"><lgn="9"><pbfacs="#f0207"n="199"/><l>Aber ich habe mich wieder bemuͤht; es ist mir<lb/><spacedim="horizontal"/>gelungen.</l><lb/><l>Habt ihr Freude gehabt, so kommt nun end-<lb/><spacedim="horizontal"/>lich die Reihe</l><lb/><l>Wieder an mich; so pflegt es zu gehn, man<lb/><spacedim="horizontal"/>weiß sich zu fassen.</l><lb/><l>Wenn ich nun reise, so kann ich mich taͤglich<lb/><spacedim="horizontal"/>der lieben Verwandten</l><lb/><l>Dankbar erinnern, ihr habt mir die Schuhe<lb/><spacedim="horizontal"/>gefaͤllig gegeben,</l><lb/><l>Und es soll euch nicht reuen; was ich an Ab-<lb/><spacedim="horizontal"/>laß verdiene,</l><lb/><l>Theil' ich mit euch, ich hol' ihn zu Rom<lb/><spacedim="horizontal"/>und uͤber dem Meere.</l><lb/></lg><lgn="10"><l>Und Frau Gieremund lag in großen Schmer-<lb/><spacedim="horizontal"/>zen, sie konnte</l><lb/><l>Fast nicht reden, doch griff sie sich an und<lb/><spacedim="horizontal"/>sagte mit Seufzen:</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[199/0207]
Aber ich habe mich wieder bemuͤht; es ist mir
gelungen.
Habt ihr Freude gehabt, so kommt nun end-
lich die Reihe
Wieder an mich; so pflegt es zu gehn, man
weiß sich zu fassen.
Wenn ich nun reise, so kann ich mich taͤglich
der lieben Verwandten
Dankbar erinnern, ihr habt mir die Schuhe
gefaͤllig gegeben,
Und es soll euch nicht reuen; was ich an Ab-
laß verdiene,
Theil' ich mit euch, ich hol' ihn zu Rom
und uͤber dem Meere.
Und Frau Gieremund lag in großen Schmer-
zen, sie konnte
Fast nicht reden, doch griff sie sich an und
sagte mit Seufzen:
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: gekennzeichnet;
Druckfehler: dokumentiert;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: keine Angabe;
I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert;
Kolumnentitel: gekennzeichnet;
Kustoden: gekennzeichnet;
langes s (ſ): als s transkribiert;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: wie Vorlage;
u/v bzw. U/V: keine Angabe;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/207>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.