Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).Und die Königinn sprach: fürwahr sein Meynet ihr so? versetzte der König, und denkt ihr, es wäre Wirklich zum besten gerathen, daß nicht ein größeres Uebel Draus entstünde, so will ich es thun und die- se Verbrechen Und die Koͤniginn sprach: fuͤrwahr sein Meynet ihr so? versetzte der Koͤnig, und denkt ihr, es waͤre Wirklich zum besten gerathen, daß nicht ein groͤßeres Uebel Draus entstuͤnde, so will ich es thun und die- se Verbrechen <TEI> <text> <body> <div> <div type="poem"> <lg type="poem"> <lg n="16"> <pb facs="#f0184" n="176"/> <l>Und die Koͤniginn sprach: fuͤrwahr sein<lb/><space dim="horizontal"/>bisheriges Leben</l><lb/> <l>Hat ihm wenig Vertrauen erworben; doch<lb/><space dim="horizontal"/>jetzo bedenket,</l><lb/> <l>Seinen Oheim den Dachs und seinen eigenen<lb/><space dim="horizontal"/>Vater</l><lb/> <l>Hat er diesmal bezuͤchtigt und ihre Frevel<lb/><space dim="horizontal"/>verkuͤndigt.</l><lb/> <l>Wollt' er, so konnt er sie schonen und konnte<lb/><space dim="horizontal"/>von anderen Thieren</l><lb/> <l>Solche Geschichten erzaͤhlen; er wird so thoͤ-<lb/><space dim="horizontal"/>rigt nicht luͤgen.</l><lb/> </lg> <lg n="17"> <l>Meynet ihr so? versetzte der Koͤnig, und<lb/><space dim="horizontal"/>denkt ihr, es waͤre</l><lb/> <l>Wirklich zum besten gerathen, daß nicht ein<lb/><space dim="horizontal"/>groͤßeres Uebel</l><lb/> <l>Draus entstuͤnde, so will ich es thun und die-<lb/><space dim="horizontal"/>se Verbrechen</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [176/0184]
Und die Koͤniginn sprach: fuͤrwahr sein
bisheriges Leben
Hat ihm wenig Vertrauen erworben; doch
jetzo bedenket,
Seinen Oheim den Dachs und seinen eigenen
Vater
Hat er diesmal bezuͤchtigt und ihre Frevel
verkuͤndigt.
Wollt' er, so konnt er sie schonen und konnte
von anderen Thieren
Solche Geschichten erzaͤhlen; er wird so thoͤ-
rigt nicht luͤgen.
Meynet ihr so? versetzte der Koͤnig, und
denkt ihr, es waͤre
Wirklich zum besten gerathen, daß nicht ein
groͤßeres Uebel
Draus entstuͤnde, so will ich es thun und die-
se Verbrechen
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