daß es ein Mädchen war; nun ängstigte ihn Felix, und da er das Leben bey allem sei¬ nen Elend unendlich liebt, scheint seine Ab¬ neigung gegen das Kind daher entstanden zu seyn.
Was haben Sie denn zu seiner Besserung für Hoffnung? fragte Wilhelm.
Es geht langsam vorwärts, versetzte der Arzt, aber doch nicht zurück. Seine bestimm¬ ten Beschäftigungen treibt er fort, und wir haben ihn gewöhnt die Zeitungen zu lesen, die er jetzt immer mit großer Begierde er¬ wartet.
Ich bin auf seine Lieder neugierig, sagte Jarno.
Davon werde ich Ihnen verschiedene ge¬ ben können, sagte der Arzt. Der älteste Sohn des Geistlichen, der seinem Vater die Pre¬ digten nachzuschreiben gewohnt ist, hat manche Strophen, ohne von dem Alten bemerkt zu
daß es ein Mädchen war; nun ängſtigte ihn Felix, und da er das Leben bey allem ſei¬ nen Elend unendlich liebt, ſcheint ſeine Ab¬ neigung gegen das Kind daher entſtanden zu ſeyn.
Was haben Sie denn zu ſeiner Beſſerung für Hoffnung? fragte Wilhelm.
Es geht langſam vorwärts, verſetzte der Arzt, aber doch nicht zurück. Seine beſtimm¬ ten Beſchäftigungen treibt er fort, und wir haben ihn gewöhnt die Zeitungen zu leſen, die er jetzt immer mit großer Begierde er¬ wartet.
Ich bin auf ſeine Lieder neugierig, ſagte Jarno.
Davon werde ich Ihnen verſchiedene ge¬ ben können, ſagte der Arzt. Der älteſte Sohn des Geiſtlichen, der ſeinem Vater die Pre¬ digten nachzuſchreiben gewohnt iſt, hat manche Strophen, ohne von dem Alten bemerkt zu
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daß es ein Mädchen war; nun ängſtigte ihn
Felix, und da er das Leben bey allem ſei¬
nen Elend unendlich liebt, ſcheint ſeine Ab¬
neigung gegen das Kind daher entſtanden
zu ſeyn.
Was haben Sie denn zu ſeiner Beſſerung
für Hoffnung? fragte Wilhelm.
Es geht langſam vorwärts, verſetzte der
Arzt, aber doch nicht zurück. Seine beſtimm¬
ten Beſchäftigungen treibt er fort, und wir
haben ihn gewöhnt die Zeitungen zu leſen,
die er jetzt immer mit großer Begierde er¬
wartet.
Ich bin auf ſeine Lieder neugierig, ſagte
Jarno.
Davon werde ich Ihnen verſchiedene ge¬
ben können, ſagte der Arzt. Der älteſte Sohn
des Geiſtlichen, der ſeinem Vater die Pre¬
digten nachzuſchreiben gewohnt iſt, hat manche
Strophen, ohne von dem Alten bemerkt zu
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/56>, abgerufen am 27.11.2024.
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