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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.

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Mühe, und nur nach und nach: daß, als er
bey der unglücklichen Dislocation des Gra¬
fen in Ein Zimmer mit dem Abbe versetzt
worden, er das Manuscript gefunden habe,
worin er seine Geschichte las, sein Entsetzen
sey ohne gleichen gewesen, und er habe sich nun
überzeugt, daß er nicht länger leben dürfe,
sogleich habe er seine gewöhnliche Zuflucht
zum Opium genommen, habe es in ein Glas
Mandelmilch geschüttet, und habe doch, als
er es an den Mund gesetzt, geschaudert;
darauf habe er es stehen lassen, um nochmals
durch den Garten zu laufen und die Welt
zu sehen, bey seiner Zurückkunft habe er das
Kind gefunden, eben beschäftigt, das Glas,
woraus es getrunken, wieder voll zu gießen.

Man bat den Unglücklichen, ruhig zu
seyn, er faßte Wilhelmen krampfhaft bey
der Hand; ach! sagte er, warum habe ich
dich nicht längst verlassen, ich wußte wohl,

Mühe, und nur nach und nach: daß, als er
bey der unglücklichen Dislocation des Gra¬
fen in Ein Zimmer mit dem Abbé verſetzt
worden, er das Manuſcript gefunden habe,
worin er ſeine Geſchichte las, ſein Entſetzen
ſey ohne gleichen geweſen, und er habe ſich nun
überzeugt, daß er nicht länger leben dürfe,
ſogleich habe er ſeine gewöhnliche Zuflucht
zum Opium genommen, habe es in ein Glas
Mandelmilch geſchüttet, und habe doch, als
er es an den Mund geſetzt, geſchaudert;
darauf habe er es ſtehen laſſen, um nochmals
durch den Garten zu laufen und die Welt
zu ſehen, bey ſeiner Zurückkunft habe er das
Kind gefunden, eben beſchäftigt, das Glas,
woraus es getrunken, wieder voll zu gießen.

Man bat den Unglücklichen, ruhig zu
ſeyn, er faßte Wilhelmen krampfhaft bey
der Hand; ach! ſagte er, warum habe ich
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[489/0493] Mühe, und nur nach und nach: daß, als er bey der unglücklichen Dislocation des Gra¬ fen in Ein Zimmer mit dem Abbé verſetzt worden, er das Manuſcript gefunden habe, worin er ſeine Geſchichte las, ſein Entſetzen ſey ohne gleichen geweſen, und er habe ſich nun überzeugt, daß er nicht länger leben dürfe, ſogleich habe er ſeine gewöhnliche Zuflucht zum Opium genommen, habe es in ein Glas Mandelmilch geſchüttet, und habe doch, als er es an den Mund geſetzt, geſchaudert; darauf habe er es ſtehen laſſen, um nochmals durch den Garten zu laufen und die Welt zu ſehen, bey ſeiner Zurückkunft habe er das Kind gefunden, eben beſchäftigt, das Glas, woraus es getrunken, wieder voll zu gießen. Man bat den Unglücklichen, ruhig zu ſeyn, er faßte Wilhelmen krampfhaft bey der Hand; ach! ſagte er, warum habe ich dich nicht längſt verlaſſen, ich wußte wohl,

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/493>, abgerufen am 25.11.2024.