mal ergriff, daß er alles das Gefundene und Wiedergefundene so freventlich und doch so nothwendig verlassen müsse, nur seine Thränen gaben ihm das Gefühl seines Da¬ seyns wieder, vergebens rief er sich den glücklichen Zustand, in dem er sich doch ei¬ gentlich befand, vors Gedächtniß. So ist denn alles nichts! rief er aus, wenn das Eine fehlt, das dem Menschen alles übrige werth ist.
Der Abbe verkündigte der Gesellschaft die Ankunft des Markese. Sie sind zwar, wie es scheint, sagte er zu Wilhelmen, mit Ihrem Knaben allein abzureisen entschlossen, lernen Sie jedoch wenigstens diesen Mann kennen, der Ihnen, wo Sie ihn auch unter¬ weges antreffen, auf alle Fälle nützlich seyn kann. Der Markese erschien, es war ein Mann noch nicht hoch in Jahren, eine von den wohlgestalteten, gefälligen lombardischen
mal ergriff, daß er alles das Gefundene und Wiedergefundene ſo freventlich und doch ſo nothwendig verlaſſen müſſe, nur ſeine Thränen gaben ihm das Gefühl ſeines Da¬ ſeyns wieder, vergebens rief er ſich den glücklichen Zuſtand, in dem er ſich doch ei¬ gentlich befand, vors Gedächtniß. So iſt denn alles nichts! rief er aus, wenn das Eine fehlt, das dem Menſchen alles übrige werth iſt.
Der Abbé verkündigte der Geſellſchaft die Ankunft des Markeſe. Sie ſind zwar, wie es ſcheint, ſagte er zu Wilhelmen, mit Ihrem Knaben allein abzureiſen entſchloſſen, lernen Sie jedoch wenigſtens dieſen Mann kennen, der Ihnen, wo Sie ihn auch unter¬ weges antreffen, auf alle Fälle nützlich ſeyn kann. Der Markeſe erſchien, es war ein Mann noch nicht hoch in Jahren, eine von den wohlgeſtalteten, gefälligen lombardiſchen
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mal ergriff, daß er alles das Gefundene
und Wiedergefundene ſo freventlich und doch
ſo nothwendig verlaſſen müſſe, nur ſeine
Thränen gaben ihm das Gefühl ſeines Da¬
ſeyns wieder, vergebens rief er ſich den
glücklichen Zuſtand, in dem er ſich doch ei¬
gentlich befand, vors Gedächtniß. So iſt
denn alles nichts! rief er aus, wenn das
Eine fehlt, das dem Menſchen alles übrige
werth iſt.
Der Abbé verkündigte der Geſellſchaft
die Ankunft des Markeſe. Sie ſind zwar,
wie es ſcheint, ſagte er zu Wilhelmen, mit
Ihrem Knaben allein abzureiſen entſchloſſen,
lernen Sie jedoch wenigſtens dieſen Mann
kennen, der Ihnen, wo Sie ihn auch unter¬
weges antreffen, auf alle Fälle nützlich ſeyn
kann. Der Markeſe erſchien, es war ein
Mann noch nicht hoch in Jahren, eine von
den wohlgeſtalteten, gefälligen lombardiſchen
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/408>, abgerufen am 22.11.2024.
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