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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.

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gute Art und ihre Gegenwart vollkommen.
Sie rieth ihm verschiedene Städte zu be¬
suchen, um dort einige ihrer Freunde und
Freundinnen kennen zu lernen. Der Curier
kam zurück, brachte was Wilhelm verlangt
hatte, obgleich Werner mit diesem neuen
Ausflug nicht zufrieden zu seyn schien. Meine
Hoffnung, daß Du vernünftig werden wür¬
dest, schrieb dieser, ist nun wieder eine gute
Weile hinaus geschoben. Wo schweift Ihr
nun alle zusammen herum? und wo bleibt
denn das Frauenzimmer, zu dessen wirth¬
schaftlichem Beystande Du mir Hoffnung
machtest? Auch die übrigen Freunde sind
nicht gegenwärtig; dem Gerichtshalter und
mir ist das ganze Geschäft aufgewälzt. Ein
Glück, daß er eben ein so guter Rechtsmann
ist, als ich ein Finanzman bin, und daß wir
beyde etwas zu schleppen gewohnt sind.
Lebe wohl. Deine Ausschweifungen sollen

W. Meisters Lehrj. 4. C c

gute Art und ihre Gegenwart vollkommen.
Sie rieth ihm verſchiedene Städte zu be¬
ſuchen, um dort einige ihrer Freunde und
Freundinnen kennen zu lernen. Der Curier
kam zurück, brachte was Wilhelm verlangt
hatte, obgleich Werner mit dieſem neuen
Ausflug nicht zufrieden zu ſeyn ſchien. Meine
Hoffnung, daß Du vernünftig werden wür¬
deſt, ſchrieb dieſer, iſt nun wieder eine gute
Weile hinaus geſchoben. Wo ſchweift Ihr
nun alle zuſammen herum? und wo bleibt
denn das Frauenzimmer, zu deſſen wirth¬
ſchaftlichem Beyſtande Du mir Hoffnung
machteſt? Auch die übrigen Freunde ſind
nicht gegenwärtig; dem Gerichtshalter und
mir iſt das ganze Geſchäft aufgewälzt. Ein
Glück, daß er eben ein ſo guter Rechtsmann
iſt, als ich ein Finanzman bin, und daß wir
beyde etwas zu ſchleppen gewohnt ſind.
Lebe wohl. Deine Ausſchweifungen ſollen

W. Meiſters Lehrj. 4. C c
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[401/0405] gute Art und ihre Gegenwart vollkommen. Sie rieth ihm verſchiedene Städte zu be¬ ſuchen, um dort einige ihrer Freunde und Freundinnen kennen zu lernen. Der Curier kam zurück, brachte was Wilhelm verlangt hatte, obgleich Werner mit dieſem neuen Ausflug nicht zufrieden zu ſeyn ſchien. Meine Hoffnung, daß Du vernünftig werden wür¬ deſt, ſchrieb dieſer, iſt nun wieder eine gute Weile hinaus geſchoben. Wo ſchweift Ihr nun alle zuſammen herum? und wo bleibt denn das Frauenzimmer, zu deſſen wirth¬ ſchaftlichem Beyſtande Du mir Hoffnung machteſt? Auch die übrigen Freunde ſind nicht gegenwärtig; dem Gerichtshalter und mir iſt das ganze Geſchäft aufgewälzt. Ein Glück, daß er eben ein ſo guter Rechtsmann iſt, als ich ein Finanzman bin, und daß wir beyde etwas zu ſchleppen gewohnt ſind. Lebe wohl. Deine Ausſchweifungen ſollen W. Meiſters Lehrj. 4. C c

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/405>, abgerufen am 22.11.2024.