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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.

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mand geschickter dazu als unsern jungen
Freund. Er kennt die Sprache, ist sonst in
vielem unterrichtet, und es wird für ihn
selbst ein großer Vortheil seyn, in so guter
Gesellschaft und unter so vortheilhaften Um¬
ständen Deutschland zu sehen. Wer sein
Vaterland nicht kennt, hat keinen Maaßstab
für fremde Länder. Was sagen Sie, meine
Freunde? was sagen Sie, Natalie?

Niemand wußte gegen den Antrag etwas
einzuwenden. Jarno schien seinen Vorschlag,
nach Amerika zu reisen, selbst als kein Hin¬
derniß anzusehn, indem er ohnehin nicht so¬
gleich aufbrechen würde. Natalie schwieg,
und Friedrich führte verschiedene Sprüchwör¬
ter über den Nutzen des Reisens an.

Wilhelm war über diesen neuen Vor¬
schlag im Herzen so entrüstet, daß er es
kaum verbergen konnte. Er sah eine Ver¬
abredung, ihn bald möglichst los seyn zu

mand geſchickter dazu als unſern jungen
Freund. Er kennt die Sprache, iſt ſonſt in
vielem unterrichtet, und es wird für ihn
ſelbſt ein großer Vortheil ſeyn, in ſo guter
Geſellſchaft und unter ſo vortheilhaften Um¬
ſtänden Deutſchland zu ſehen. Wer ſein
Vaterland nicht kennt, hat keinen Maaßſtab
für fremde Länder. Was ſagen Sie, meine
Freunde? was ſagen Sie, Natalie?

Niemand wußte gegen den Antrag etwas
einzuwenden. Jarno ſchien ſeinen Vorſchlag,
nach Amerika zu reiſen, ſelbſt als kein Hin¬
derniß anzuſehn, indem er ohnehin nicht ſo¬
gleich aufbrechen würde. Natalie ſchwieg,
und Friedrich führte verſchiedene Sprüchwör¬
ter über den Nutzen des Reiſens an.

Wilhelm war über dieſen neuen Vor¬
ſchlag im Herzen ſo entrüſtet, daß er es
kaum verbergen konnte. Er ſah eine Ver¬
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[393/0397] mand geſchickter dazu als unſern jungen Freund. Er kennt die Sprache, iſt ſonſt in vielem unterrichtet, und es wird für ihn ſelbſt ein großer Vortheil ſeyn, in ſo guter Geſellſchaft und unter ſo vortheilhaften Um¬ ſtänden Deutſchland zu ſehen. Wer ſein Vaterland nicht kennt, hat keinen Maaßſtab für fremde Länder. Was ſagen Sie, meine Freunde? was ſagen Sie, Natalie? Niemand wußte gegen den Antrag etwas einzuwenden. Jarno ſchien ſeinen Vorſchlag, nach Amerika zu reiſen, ſelbſt als kein Hin¬ derniß anzuſehn, indem er ohnehin nicht ſo¬ gleich aufbrechen würde. Natalie ſchwieg, und Friedrich führte verſchiedene Sprüchwör¬ ter über den Nutzen des Reiſens an. Wilhelm war über dieſen neuen Vor¬ ſchlag im Herzen ſo entrüſtet, daß er es kaum verbergen konnte. Er ſah eine Ver¬ abredung, ihn bald möglichſt los ſeyn zu

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/397>, abgerufen am 22.11.2024.