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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.

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künften, man sah wohl die ersten mystischen
Eindrücke auf die Einrichtung des Ganzen,
nachher nahm es, wie durch ein Gleichniß,
die Gestalt eines Handwerks, das sich bis
zur Kunst erhob, an. Daher kamen die Be¬
nennungen von Lehrlingen, Gehülfen und
Meistern. Wir wollten mit eignen Augen
sehen, und uns ein eigenes Archiv unserer
Weltkenntnis bilden, daher entstanden die
vielen Confessionen, die wir theils selbst
schrieben, theils wozu wir andere veranla߬
ten, und aus denen nachher die Lehrjahre
zusammengesetzt wurden: Nicht allen Men¬
schen ist es eigentlich um ihre Bildung zu
thun, viele wünschen nur so ein Hausmittel
zum Wohlbefinden, Recepte zum Reichthum
und zu jeder Art von Glückseligkeit. Alle
diese, die nicht auf ihre Füße gestellt seyn
wollten, wurden mit Mystificationen und
anderm Hokus Pokus theils aufgehalten,

künften, man ſah wohl die erſten myſtiſchen
Eindrücke auf die Einrichtung des Ganzen,
nachher nahm es, wie durch ein Gleichniß,
die Geſtalt eines Handwerks, das ſich bis
zur Kunſt erhob, an. Daher kamen die Be¬
nennungen von Lehrlingen, Gehülfen und
Meiſtern. Wir wollten mit eignen Augen
ſehen, und uns ein eigenes Archiv unſerer
Weltkenntnis bilden, daher entſtanden die
vielen Confeſſionen, die wir theils ſelbſt
ſchrieben, theils wozu wir andere veranla߬
ten, und aus denen nachher die Lehrjahre
zuſammengeſetzt wurden: Nicht allen Men¬
ſchen iſt es eigentlich um ihre Bildung zu
thun, viele wünſchen nur ſo ein Hausmittel
zum Wohlbefinden, Recepte zum Reichthum
und zu jeder Art von Glückſeligkeit. Alle
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wollten, wurden mit Myſtificationen und
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[348/0352] künften, man ſah wohl die erſten myſtiſchen Eindrücke auf die Einrichtung des Ganzen, nachher nahm es, wie durch ein Gleichniß, die Geſtalt eines Handwerks, das ſich bis zur Kunſt erhob, an. Daher kamen die Be¬ nennungen von Lehrlingen, Gehülfen und Meiſtern. Wir wollten mit eignen Augen ſehen, und uns ein eigenes Archiv unſerer Weltkenntnis bilden, daher entſtanden die vielen Confeſſionen, die wir theils ſelbſt ſchrieben, theils wozu wir andere veranla߬ ten, und aus denen nachher die Lehrjahre zuſammengeſetzt wurden: Nicht allen Men¬ ſchen iſt es eigentlich um ihre Bildung zu thun, viele wünſchen nur ſo ein Hausmittel zum Wohlbefinden, Recepte zum Reichthum und zu jeder Art von Glückſeligkeit. Alle dieſe, die nicht auf ihre Füße geſtellt ſeyn wollten, wurden mit Myſtificationen und anderm Hokus Pokus theils aufgehalten,

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/352>, abgerufen am 25.11.2024.