Willen zu übertragen wissen. Da uns keine Leidenschaft, sondern Neigung und Zutrauen zusammen führt, so wagen wir weniger als tausend andere. Sie verzeihen mir gewis, wenn ich mich manchmal meines alten Freun¬ des herzlich erinnere, dafür will ich Ihren Sohn als Mutter an meinen Busen drücken. Wollen Sie mein kleines Haus sogleich mit mir theilen, so sind Sie Herr und Meister, indessen wird der Gutskauf abgeschlossen. Ich wünschte, daß dort keine neue Einrichtung ohne mich gemacht würde, um sogleich zu zeigen, daß ich das Zutrauen verdiene, das Sie mir schenken. Leben Sie wohl, lieber, lieber Freund! Geliebter Bräutigam, ver¬ ehrter Gatte! Therese drückt Sie an ihre Brust mit Hoffnung und Lebensfreude. Meine Freundin wird Ihnen mehr, wird Ihnen alles sagen.
Wilhelm, dem dieses Blatt seine Therese
Willen zu übertragen wiſſen. Da uns keine Leidenſchaft, ſondern Neigung und Zutrauen zuſammen führt, ſo wagen wir weniger als tauſend andere. Sie verzeihen mir gewis, wenn ich mich manchmal meines alten Freun¬ des herzlich erinnere, dafür will ich Ihren Sohn als Mutter an meinen Buſen drücken. Wollen Sie mein kleines Haus ſogleich mit mir theilen, ſo ſind Sie Herr und Meiſter, indeſſen wird der Gutskauf abgeſchloſſen. Ich wünſchte, daß dort keine neue Einrichtung ohne mich gemacht würde, um ſogleich zu zeigen, daß ich das Zutrauen verdiene, das Sie mir ſchenken. Leben Sie wohl, lieber, lieber Freund! Geliebter Bräutigam, ver¬ ehrter Gatte! Thereſe drückt Sie an ihre Bruſt mit Hoffnung und Lebensfreude. Meine Freundin wird Ihnen mehr, wird Ihnen alles ſagen.
Wilhelm, dem dieſes Blatt ſeine Thereſe
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Willen zu übertragen wiſſen. Da uns keine
Leidenſchaft, ſondern Neigung und Zutrauen
zuſammen führt, ſo wagen wir weniger als
tauſend andere. Sie verzeihen mir gewis,
wenn ich mich manchmal meines alten Freun¬
des herzlich erinnere, dafür will ich Ihren
Sohn als Mutter an meinen Buſen drücken.
Wollen Sie mein kleines Haus ſogleich mit
mir theilen, ſo ſind Sie Herr und Meiſter,
indeſſen wird der Gutskauf abgeſchloſſen. Ich
wünſchte, daß dort keine neue Einrichtung
ohne mich gemacht würde, um ſogleich zu
zeigen, daß ich das Zutrauen verdiene, das
Sie mir ſchenken. Leben Sie wohl, lieber,
lieber Freund! Geliebter Bräutigam, ver¬
ehrter Gatte! Thereſe drückt Sie an ihre
Bruſt mit Hoffnung und Lebensfreude. Meine
Freundin wird Ihnen mehr, wird Ihnen
alles ſagen.
Wilhelm, dem dieſes Blatt ſeine Thereſe
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/302>, abgerufen am 22.11.2024.
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