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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.

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einzupacken, weil sie noch diese Nacht auf¬
binden wollten, um mit Anbruch des Tages
wegzufahren. Wilhelm wußte nicht, was
er thun sollte, endlich rief er aus: Du willst
nur machen, daß Du aus diesem Hause
kommst, unterweges überlegst Du, was zu
thun ist, und bleibst allenfalls auf der Hälfte
des Weges liegen, schickst einen Bothen zu¬
rück, schreibst was Du Dir nicht zu sagen
getraust, und dann mag werden was will.
Ohngeachtet dieses Entschlusses brachte er
eine schlaflose Nacht zu, nur ein Blick auf
den so schön ruhenden Felix gab ihm einige
Erquickung. O! rief er aus, wer weiß, was
noch für Prüfungen auf mich warten, wer
weiß wie sehr mich begangene Fehler noch
quälen, wie oft mir gute und vernünftige
Plane für die Zukunft mißlingen sollen, aber
diesen Schatz, den ich einmal besitze, erhalte
mir, du erbittliches, oder unerbittliches Schick¬

Q 2

einzupacken, weil ſie noch dieſe Nacht auf¬
binden wollten, um mit Anbruch des Tages
wegzufahren. Wilhelm wußte nicht, was
er thun ſollte, endlich rief er aus: Du willſt
nur machen, daß Du aus dieſem Hauſe
kommſt, unterweges überlegſt Du, was zu
thun iſt, und bleibſt allenfalls auf der Hälfte
des Weges liegen, ſchickſt einen Bothen zu¬
rück, ſchreibſt was Du Dir nicht zu ſagen
getrauſt, und dann mag werden was will.
Ohngeachtet dieſes Entſchluſſes brachte er
eine ſchlafloſe Nacht zu, nur ein Blick auf
den ſo ſchön ruhenden Felix gab ihm einige
Erquickung. O! rief er aus, wer weiß, was
noch für Prüfungen auf mich warten, wer
weiß wie ſehr mich begangene Fehler noch
quälen, wie oft mir gute und vernünftige
Plane für die Zukunft mißlingen ſollen, aber
dieſen Schatz, den ich einmal beſitze, erhalte
mir, du erbittliches, oder unerbittliches Schick¬

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[243/0247] einzupacken, weil ſie noch dieſe Nacht auf¬ binden wollten, um mit Anbruch des Tages wegzufahren. Wilhelm wußte nicht, was er thun ſollte, endlich rief er aus: Du willſt nur machen, daß Du aus dieſem Hauſe kommſt, unterweges überlegſt Du, was zu thun iſt, und bleibſt allenfalls auf der Hälfte des Weges liegen, ſchickſt einen Bothen zu¬ rück, ſchreibſt was Du Dir nicht zu ſagen getrauſt, und dann mag werden was will. Ohngeachtet dieſes Entſchluſſes brachte er eine ſchlafloſe Nacht zu, nur ein Blick auf den ſo ſchön ruhenden Felix gab ihm einige Erquickung. O! rief er aus, wer weiß, was noch für Prüfungen auf mich warten, wer weiß wie ſehr mich begangene Fehler noch quälen, wie oft mir gute und vernünftige Plane für die Zukunft mißlingen ſollen, aber dieſen Schatz, den ich einmal beſitze, erhalte mir, du erbittliches, oder unerbittliches Schick¬ Q 2

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/247>, abgerufen am 23.11.2024.