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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.

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leen, Hecken und Blumenbeete wieder, Ma¬
riane begegnete ihm, er sprach liebevoll mit
ihr und ohne Erinnerung irgend eines ver¬
gangenen Mißverhältnisses. Gleich darauf
trat sein Vater zu ihnen, im Hauskleide;
und mit vertraulicher Mine, die ihm selten
war, hieß er den Sohn zwey Stühle aus
dem Gartenhause holen, nahm Marianen
bey der Hand und führte sie nach einer Laube.

Wilhelm eilte nach dem Gartensaale, fand
ihn aber ganz leer, nur sah er Aurelien an
dem entgegengesetzten Fenster stehen, er ging
sie anzureden, allein sie blieb unverwandt,
und ob er sich gleich neben sie stellte, konnte
er doch ihr Gesicht nicht sehen. Er blickte
zum Fenster hinaus und sah, in einem frem¬
den Garten, viele Menschen beysammen, von
denen er einige sogleich erkannte. Frau Me¬
lina saß unter einem Baum und spielte mit
einer Rose, die sie in der Hand hielt; Laer¬

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leen, Hecken und Blumenbeete wieder, Ma¬
riane begegnete ihm, er ſprach liebevoll mit
ihr und ohne Erinnerung irgend eines ver¬
gangenen Mißverhältniſſes. Gleich darauf
trat ſein Vater zu ihnen, im Hauskleide;
und mit vertraulicher Mine, die ihm ſelten
war, hieß er den Sohn zwey Stühle aus
dem Gartenhauſe holen, nahm Marianen
bey der Hand und führte ſie nach einer Laube.

Wilhelm eilte nach dem Gartenſaale, fand
ihn aber ganz leer, nur ſah er Aurelien an
dem entgegengeſetzten Fenſter ſtehen, er ging
ſie anzureden, allein ſie blieb unverwandt,
und ob er ſich gleich neben ſie ſtellte, konnte
er doch ihr Geſicht nicht ſehen. Er blickte
zum Fenſter hinaus und ſah, in einem frem¬
den Garten, viele Menſchen beyſammen, von
denen er einige ſogleich erkannte. Frau Me¬
lina ſaß unter einem Baum und ſpielte mit
einer Roſe, die ſie in der Hand hielt; Laer¬

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[19/0023] leen, Hecken und Blumenbeete wieder, Ma¬ riane begegnete ihm, er ſprach liebevoll mit ihr und ohne Erinnerung irgend eines ver¬ gangenen Mißverhältniſſes. Gleich darauf trat ſein Vater zu ihnen, im Hauskleide; und mit vertraulicher Mine, die ihm ſelten war, hieß er den Sohn zwey Stühle aus dem Gartenhauſe holen, nahm Marianen bey der Hand und führte ſie nach einer Laube. Wilhelm eilte nach dem Gartenſaale, fand ihn aber ganz leer, nur ſah er Aurelien an dem entgegengeſetzten Fenſter ſtehen, er ging ſie anzureden, allein ſie blieb unverwandt, und ob er ſich gleich neben ſie ſtellte, konnte er doch ihr Geſicht nicht ſehen. Er blickte zum Fenſter hinaus und ſah, in einem frem¬ den Garten, viele Menſchen beyſammen, von denen er einige ſogleich erkannte. Frau Me¬ lina ſaß unter einem Baum und ſpielte mit einer Roſe, die ſie in der Hand hielt; Laer¬ B 2

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/23>, abgerufen am 23.11.2024.