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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.

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Jungen an. Ich sehe sie im Geiste schon
sitzen und schreiben, und rechnen, laufen, han¬
deln und trödeln, einem jeden soll sobald
als möglich ein eignes Gewerbe eingerichtet
werden! und was unser Vermögen betrifft,
daran sollst Du Deine Lust sehen. Wenn
wir mit den Gütern in Ordnung sind, mußt
Du gleich mit nach Hause; denn es sieht
doch aus, als wenn Du, mit einiger Ver¬
nunft, in die menschlichen Unternehmungen
eingreifen könntest. Deine neuen Freunde
sollen gepriesen seyn, daß sie Dich auf den
rechten Weg gebracht haben. Ich bin ein
närrischer Teufel, und merke erst, wie lieb
ich Dich habe, da ich mich nicht satt an Dir
sehen kann, daß Du so wohl und so gut
aussiehst. Das ist doch noch eine andere
Gestalt, als das Portrait, das Du einmal
an die Schwester schicktest, und worüber im
Hause großer Streit war. Mutter und Toch¬

Jungen an. Ich ſehe ſie im Geiſte ſchon
ſitzen und ſchreiben, und rechnen, laufen, han¬
deln und trödeln, einem jeden ſoll ſobald
als möglich ein eignes Gewerbe eingerichtet
werden! und was unſer Vermögen betrifft,
daran ſollſt Du Deine Luſt ſehen. Wenn
wir mit den Gütern in Ordnung ſind, mußt
Du gleich mit nach Hauſe; denn es ſieht
doch aus, als wenn Du, mit einiger Ver¬
nunft, in die menſchlichen Unternehmungen
eingreifen könnteſt. Deine neuen Freunde
ſollen geprieſen ſeyn, daß ſie Dich auf den
rechten Weg gebracht haben. Ich bin ein
närriſcher Teufel, und merke erſt, wie lieb
ich Dich habe, da ich mich nicht ſatt an Dir
ſehen kann, daß Du ſo wohl und ſo gut
ausſiehſt. Das iſt doch noch eine andere
Geſtalt, als das Portrait, das Du einmal
an die Schweſter ſchickteſt, und worüber im
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[221/0225] Jungen an. Ich ſehe ſie im Geiſte ſchon ſitzen und ſchreiben, und rechnen, laufen, han¬ deln und trödeln, einem jeden ſoll ſobald als möglich ein eignes Gewerbe eingerichtet werden! und was unſer Vermögen betrifft, daran ſollſt Du Deine Luſt ſehen. Wenn wir mit den Gütern in Ordnung ſind, mußt Du gleich mit nach Hauſe; denn es ſieht doch aus, als wenn Du, mit einiger Ver¬ nunft, in die menſchlichen Unternehmungen eingreifen könnteſt. Deine neuen Freunde ſollen geprieſen ſeyn, daß ſie Dich auf den rechten Weg gebracht haben. Ich bin ein närriſcher Teufel, und merke erſt, wie lieb ich Dich habe, da ich mich nicht ſatt an Dir ſehen kann, daß Du ſo wohl und ſo gut ausſiehſt. Das iſt doch noch eine andere Geſtalt, als das Portrait, das Du einmal an die Schweſter ſchickteſt, und worüber im Hauſe großer Streit war. Mutter und Toch¬

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/225>, abgerufen am 23.11.2024.