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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.

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Von wem anders, als von Ihrem Sohne,
dem Sohne Aureliens, dem schönen Kinde,
dem zu seinem Glücke nichts fehlt, als daß
ein zärtlicher Vater sich seiner annimmt?

Sie irren sehr, mein Freund, versetzte
Lothario, Aurelie hatte keinen Sohn, am we¬
nigsten von mir, ich weiß von keinem Kinde,
sonst würde ich mich dessen mit Freuden an¬
nehmen, aber auch im gegenwärtigen Falle
will ich gern das kleine Geschöpf als eine
Verlassenschaft von ihr ansehen, und für
seine Erziehung sorgen; hat sie sich denn ir¬
gend etwas merken lassen, daß der Knabe
ihr, daß er mir zugehöre?

Nicht daß ich mich erinnere, ein ausdrück¬
liches Wort von ihr gehört zu haben, es
war aber einmal so angenommen, und ich
habe nicht einen Augenblick daran gezweifelt.

Ich kann, fiel Jarno ein, einigen Auf¬
schluß hierüber geben; ein altes Weib, das

Von wem anders, als von Ihrem Sohne,
dem Sohne Aureliens, dem ſchönen Kinde,
dem zu ſeinem Glücke nichts fehlt, als daß
ein zärtlicher Vater ſich ſeiner annimmt?

Sie irren ſehr, mein Freund, verſetzte
Lothario, Aurelie hatte keinen Sohn, am we¬
nigſten von mir, ich weiß von keinem Kinde,
ſonſt würde ich mich deſſen mit Freuden an¬
nehmen, aber auch im gegenwärtigen Falle
will ich gern das kleine Geſchöpf als eine
Verlaſſenſchaft von ihr anſehen, und für
ſeine Erziehung ſorgen; hat ſie ſich denn ir¬
gend etwas merken laſſen, daß der Knabe
ihr, daß er mir zugehöre?

Nicht daß ich mich erinnere, ein ausdrück¬
liches Wort von ihr gehört zu haben, es
war aber einmal ſo angenommen, und ich
habe nicht einen Augenblick daran gezweifelt.

Ich kann, fiel Jarno ein, einigen Auf¬
ſchluß hierüber geben; ein altes Weib, das

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[133/0137] Von wem anders, als von Ihrem Sohne, dem Sohne Aureliens, dem ſchönen Kinde, dem zu ſeinem Glücke nichts fehlt, als daß ein zärtlicher Vater ſich ſeiner annimmt? Sie irren ſehr, mein Freund, verſetzte Lothario, Aurelie hatte keinen Sohn, am we¬ nigſten von mir, ich weiß von keinem Kinde, ſonſt würde ich mich deſſen mit Freuden an¬ nehmen, aber auch im gegenwärtigen Falle will ich gern das kleine Geſchöpf als eine Verlaſſenſchaft von ihr anſehen, und für ſeine Erziehung ſorgen; hat ſie ſich denn ir¬ gend etwas merken laſſen, daß der Knabe ihr, daß er mir zugehöre? Nicht daß ich mich erinnere, ein ausdrück¬ liches Wort von ihr gehört zu haben, es war aber einmal ſo angenommen, und ich habe nicht einen Augenblick daran gezweifelt. Ich kann, fiel Jarno ein, einigen Auf¬ ſchluß hierüber geben; ein altes Weib, das

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/137>, abgerufen am 25.11.2024.