Manne jede kleine Phantasie nachsehen, und von seiner Rückkehr jederzeit gewis seyn könne.
Theresens Mutter hatte bald die Angele¬ genheiten ihres Vermögens in Unordnung gebracht, ihre Tochter mußte es entgelten, denn sie erhielt wenig von ihr; die alte Da¬ me, Theresens Beschützerinn, starb, hinter¬ ließ ihr das kleine Freygut und ein artiges Capital zum Vermächtniß. Therese wußte sich sogleich in den engen Kreiß zu finden, Lothario bot ihr ein besseres Besitzthum an, Jarno machte den Unterhändler, sie schlug es aus; ich will, sagte sie, im Kleinen zei¬ gen, daß ich werth war, das Große mit ihm zu theilen, aber das behalte ich mir vor, daß, wenn der Zufall mich um mein oder anderer Willen in Verlegenheit setzt, ich zu¬ erst zu meinem werthen Freund, ohne Be¬ denken, die Zuflucht nehmen könne.
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Manne jede kleine Phantaſie nachſehen, und von ſeiner Rückkehr jederzeit gewis ſeyn könne.
Thereſens Mutter hatte bald die Angele¬ genheiten ihres Vermögens in Unordnung gebracht, ihre Tochter mußte es entgelten, denn ſie erhielt wenig von ihr; die alte Da¬ me, Thereſens Beſchützerinn, ſtarb, hinter¬ ließ ihr das kleine Freygut und ein artiges Capital zum Vermächtniß. Thereſe wußte ſich ſogleich in den engen Kreiß zu finden, Lothario bot ihr ein beſſeres Beſitzthum an, Jarno machte den Unterhändler, ſie ſchlug es aus; ich will, ſagte ſie, im Kleinen zei¬ gen, daß ich werth war, das Große mit ihm zu theilen, aber das behalte ich mir vor, daß, wenn der Zufall mich um mein oder anderer Willen in Verlegenheit ſetzt, ich zu¬ erſt zu meinem werthen Freund, ohne Be¬ denken, die Zuflucht nehmen könne.
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Manne jede kleine Phantaſie nachſehen, und
von ſeiner Rückkehr jederzeit gewis ſeyn
könne.
Thereſens Mutter hatte bald die Angele¬
genheiten ihres Vermögens in Unordnung
gebracht, ihre Tochter mußte es entgelten,
denn ſie erhielt wenig von ihr; die alte Da¬
me, Thereſens Beſchützerinn, ſtarb, hinter¬
ließ ihr das kleine Freygut und ein artiges
Capital zum Vermächtniß. Thereſe wußte
ſich ſogleich in den engen Kreiß zu finden,
Lothario bot ihr ein beſſeres Beſitzthum an,
Jarno machte den Unterhändler, ſie ſchlug
es aus; ich will, ſagte ſie, im Kleinen zei¬
gen, daß ich werth war, das Große mit ihm
zu theilen, aber das behalte ich mir vor,
daß, wenn der Zufall mich um mein oder
anderer Willen in Verlegenheit ſetzt, ich zu¬
erſt zu meinem werthen Freund, ohne Be¬
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/117>, abgerufen am 25.11.2024.
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