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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1795.

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den Laertes nach Norwegen mit der Nach¬
richt, daß die Flotte bald anlanden werde,
indeß Horatio den Auftrag erhält, die Rü¬
stung derselben zu beschleunigen; dagegen
will die Mutter nicht einwilligen, daß Ham¬
let, wie er wünschte, mit Horatio zur See
gehe.

Gott sey Dank! rief Serlo, so werden
wir auch Wittenberg und die hohe Schule
los, die mir immer ein leidiger Anstoß war.
Ich finde Ihren Gedanken recht gut, denn
außer den zwey einzigen fernen Bildern,
Norwegen und der Flotte, braucht der Zu¬
schauer sich nichts zu denken; das übrige
sieht er alles, das übrige geht alles vor,
anstatt daß sonst seine Einbildungskraft in
der ganzen Welt herum gejagt würde.

Sie sehen leicht, versetzte Wilhelm, wie
ich nunmehr auch das übrige zusammen hal¬
ten kann. Wenn Hamlet dem Horatio die

Misse¬

den Laertes nach Norwegen mit der Nach¬
richt, daß die Flotte bald anlanden werde,
indeß Horatio den Auftrag erhält, die Rü¬
ſtung derſelben zu beſchleunigen; dagegen
will die Mutter nicht einwilligen, daß Ham¬
let, wie er wünſchte, mit Horatio zur See
gehe.

Gott ſey Dank! rief Serlo, ſo werden
wir auch Wittenberg und die hohe Schule
los, die mir immer ein leidiger Anſtoß war.
Ich finde Ihren Gedanken recht gut, denn
außer den zwey einzigen fernen Bildern,
Norwegen und der Flotte, braucht der Zu¬
ſchauer ſich nichts zu denken; das übrige
ſieht er alles, das übrige geht alles vor,
anſtatt daß ſonſt ſeine Einbildungskraft in
der ganzen Welt herum gejagt würde.

Sie ſehen leicht, verſetzte Wilhelm, wie
ich nunmehr auch das übrige zuſammen hal¬
ten kann. Wenn Hamlet dem Horatio die

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[48/0054] den Laertes nach Norwegen mit der Nach¬ richt, daß die Flotte bald anlanden werde, indeß Horatio den Auftrag erhält, die Rü¬ ſtung derſelben zu beſchleunigen; dagegen will die Mutter nicht einwilligen, daß Ham¬ let, wie er wünſchte, mit Horatio zur See gehe. Gott ſey Dank! rief Serlo, ſo werden wir auch Wittenberg und die hohe Schule los, die mir immer ein leidiger Anſtoß war. Ich finde Ihren Gedanken recht gut, denn außer den zwey einzigen fernen Bildern, Norwegen und der Flotte, braucht der Zu¬ ſchauer ſich nichts zu denken; das übrige ſieht er alles, das übrige geht alles vor, anſtatt daß ſonſt ſeine Einbildungskraft in der ganzen Welt herum gejagt würde. Sie ſehen leicht, verſetzte Wilhelm, wie ich nunmehr auch das übrige zuſammen hal¬ ten kann. Wenn Hamlet dem Horatio die Miſſe¬

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre03_1795/54>, abgerufen am 28.11.2024.