Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1795.und den Alten und das Kind allein gelassen Zwey bis drey Häuser standen in vollen Er brachte einige Stunden in einer bäng¬ und den Alten und das Kind allein gelaſſen Zwey bis drey Häuſer ſtanden in vollen Er brachte einige Stunden in einer bäng¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0145" n="139"/> und den Alten und das Kind allein gelaſſen<lb/> haben.</p><lb/> <p>Zwey bis drey Häuſer ſtanden in vollen<lb/> Flammen. In den Garten hatte ſich nie¬<lb/> mand retten können, wegen des Brandes im<lb/> Gartengewölbe. Wilhelm war verlegen we¬<lb/> gen ſeiner Freunde, weniger wegen ſeiner Sa¬<lb/> chen. Er getraute ſich nicht die Kinder zu<lb/> verlaſſen, und ſah das Unglück ſich immer<lb/> vergrößern.</p><lb/> <p>Er brachte einige Stunden in einer bäng¬<lb/> lichen Lage zu. Felix war auf ſeinem Schoo¬<lb/> ße eingeſchlafen, Mignon lag neben ihm und<lb/> hielt ſeine Hand feſt. Endlich hatten die<lb/> getroffenen Anſtalten dem Feuer Einhalt ge¬<lb/> than. Die ausgebrannten Gebäude ſtürzten<lb/> zuſammen, der Morgen kam herbey, die Kin¬<lb/> der fingen an zu frieren und ihm ſelbſt ward<lb/> in ſeiner leichten Kleidung der fallende Thau<lb/> faſt unerträglich. Er führte ſie zu den Trüm¬<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [139/0145]
und den Alten und das Kind allein gelaſſen
haben.
Zwey bis drey Häuſer ſtanden in vollen
Flammen. In den Garten hatte ſich nie¬
mand retten können, wegen des Brandes im
Gartengewölbe. Wilhelm war verlegen we¬
gen ſeiner Freunde, weniger wegen ſeiner Sa¬
chen. Er getraute ſich nicht die Kinder zu
verlaſſen, und ſah das Unglück ſich immer
vergrößern.
Er brachte einige Stunden in einer bäng¬
lichen Lage zu. Felix war auf ſeinem Schoo¬
ße eingeſchlafen, Mignon lag neben ihm und
hielt ſeine Hand feſt. Endlich hatten die
getroffenen Anſtalten dem Feuer Einhalt ge¬
than. Die ausgebrannten Gebäude ſtürzten
zuſammen, der Morgen kam herbey, die Kin¬
der fingen an zu frieren und ihm ſelbſt ward
in ſeiner leichten Kleidung der fallende Thau
faſt unerträglich. Er führte ſie zu den Trüm¬
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre03_1795/145>, abgerufen am 23.07.2024. |