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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795.

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fen vortreffliches Gedächtniß stellte ihm alle
Minerven vor, die etwa noch auf Titel¬
kupfern, Vignetten, oder sonst vorkommen
mochten. Es mußte deßhalb ein Buch nach
dem andern aus der Bibliothek herbeyge¬
schafft werden, so daß der Graf zuletzt in
einem Haufen von Büchern saß. Endlich,
da ihm keine Minerva mehr einfiel, rief er
mit Lachen aus: Ich wollte wetten, daß nun
keine Minerva mehr in der ganzen Biblio¬
thek sey, und es möchte wohl das erstemal
vorkommen, daß eine Büchersammlung so
ganz und gar des Bildes ihrer Schutzgöttin
entbehren muß.

Die ganze Gesellschaft freute sich über
den Einfall, und besonders Jarno, der den
Grafen immer mehr Bücher herbeyzuschaffen
gereizt hatte, lachte ganz unmäßig.

Nunmehr, sagte der Graf, indem er sich
zu Wilhelmen wendete, ist es eine Haupt¬

fen vortreffliches Gedächtniß ſtellte ihm alle
Minerven vor, die etwa noch auf Titel¬
kupfern, Vignetten, oder ſonſt vorkommen
mochten. Es mußte deßhalb ein Buch nach
dem andern aus der Bibliothek herbeyge¬
ſchafft werden, ſo daß der Graf zuletzt in
einem Haufen von Büchern ſaß. Endlich,
da ihm keine Minerva mehr einfiel, rief er
mit Lachen aus: Ich wollte wetten, daß nun
keine Minerva mehr in der ganzen Biblio¬
thek ſey, und es möchte wohl das erſtemal
vorkommen, daß eine Bücherſammlung ſo
ganz und gar des Bildes ihrer Schutzgöttin
entbehren muß.

Die ganze Geſellſchaft freute ſich über
den Einfall, und beſonders Jarno, der den
Grafen immer mehr Bücher herbeyzuſchaffen
gereizt hatte, lachte ganz unmäßig.

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zu Wilhelmen wendete, iſt es eine Haupt¬

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[77/0085] fen vortreffliches Gedächtniß ſtellte ihm alle Minerven vor, die etwa noch auf Titel¬ kupfern, Vignetten, oder ſonſt vorkommen mochten. Es mußte deßhalb ein Buch nach dem andern aus der Bibliothek herbeyge¬ ſchafft werden, ſo daß der Graf zuletzt in einem Haufen von Büchern ſaß. Endlich, da ihm keine Minerva mehr einfiel, rief er mit Lachen aus: Ich wollte wetten, daß nun keine Minerva mehr in der ganzen Biblio¬ thek ſey, und es möchte wohl das erſtemal vorkommen, daß eine Bücherſammlung ſo ganz und gar des Bildes ihrer Schutzgöttin entbehren muß. Die ganze Geſellſchaft freute ſich über den Einfall, und beſonders Jarno, der den Grafen immer mehr Bücher herbeyzuſchaffen gereizt hatte, lachte ganz unmäßig. Nunmehr, ſagte der Graf, indem er ſich zu Wilhelmen wendete, iſt es eine Haupt¬

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/85>, abgerufen am 22.11.2024.