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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795.

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wendig etwas Allegorisches in dem Stücke
seyn, um es dem Herrn Grafen angenehm
zu machen. Der Baron that den Vorschlag,
den Anführer der Soldaten als den Genius
der Zwietracht und der Gewaltthätigkeit zu
bezeichnen; zuletzt aber müsse Minerva her¬
bey kommen, ihm Fesseln anzulegen, Nach¬
richt von der Ankunft des Helden zu geben
und dessen Lob zu preisen. Die Baronesse
übernahm das Geschäft, den Grafen zu über¬
zeugen, daß der von ihm angegebene Plan,
nur mit einiger Veränderung, ausgeführt
worden sey; dabey verlangte sie ausdrück¬
lich: daß am Ende des Stücks nothwendig
die Büste, der verzogene Namen und der
Fürstenhut erscheinen müßten, weil sonst alle
Unterhandlung vergeblich seyn würde.

Wilhelm, der sich schon im Geiste vorge¬
stellt hatte, wie fein er seinen Helden aus
dem Munde der Minerva preisen wollte,

wendig etwas Allegoriſches in dem Stücke
ſeyn, um es dem Herrn Grafen angenehm
zu machen. Der Baron that den Vorſchlag,
den Anführer der Soldaten als den Genius
der Zwietracht und der Gewaltthätigkeit zu
bezeichnen; zuletzt aber müſſe Minerva her¬
bey kommen, ihm Feſſeln anzulegen, Nach¬
richt von der Ankunft des Helden zu geben
und deſſen Lob zu preiſen. Die Baroneſſe
übernahm das Geſchäft, den Grafen zu über¬
zeugen, daß der von ihm angegebene Plan,
nur mit einiger Veränderung, ausgeführt
worden ſey; dabey verlangte ſie ausdrück¬
lich: daß am Ende des Stücks nothwendig
die Büſte, der verzogene Namen und der
Fürſtenhut erſcheinen müßten, weil ſonſt alle
Unterhandlung vergeblich ſeyn würde.

Wilhelm, der ſich ſchon im Geiſte vorge¬
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dem Munde der Minerva preiſen wollte,

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[72/0080] wendig etwas Allegoriſches in dem Stücke ſeyn, um es dem Herrn Grafen angenehm zu machen. Der Baron that den Vorſchlag, den Anführer der Soldaten als den Genius der Zwietracht und der Gewaltthätigkeit zu bezeichnen; zuletzt aber müſſe Minerva her¬ bey kommen, ihm Feſſeln anzulegen, Nach¬ richt von der Ankunft des Helden zu geben und deſſen Lob zu preiſen. Die Baroneſſe übernahm das Geſchäft, den Grafen zu über¬ zeugen, daß der von ihm angegebene Plan, nur mit einiger Veränderung, ausgeführt worden ſey; dabey verlangte ſie ausdrück¬ lich: daß am Ende des Stücks nothwendig die Büſte, der verzogene Namen und der Fürſtenhut erſcheinen müßten, weil ſonſt alle Unterhandlung vergeblich ſeyn würde. Wilhelm, der ſich ſchon im Geiſte vorge¬ ſtellt hatte, wie fein er ſeinen Helden aus dem Munde der Minerva preiſen wollte,

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/80>, abgerufen am 22.11.2024.