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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795.

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In dieser unschuldigen Freude werden sie
durch eine kriegerische Musik gestört, und die
Gesellschaft von einem Trupp Soldaten über¬
fallen. Die Mannspersonen setzen sich zur
Wehre und werden überwunden, die Mäd¬
chen fliehen und werden eingeholt. Es
scheint alles im Getümmel zu Grunde zu
gehen, als eine Person, über deren Be¬
stimmung der Dichter noch ungewiß war,
herbey kommt und durch die Nachricht,
daß der Heerführer nicht weit sey, die Ruhe
wieder herstellt. Hier wird der Charakter
des Helden mit den schönsten Zügen geschil¬
dert, mitten unter den Waffen Sicherheit
versprochen, dem Übermuth und der Gewalt¬
thätigkeit Schranken gesetzt. Es wird ein
allgemeines Fest zu Ehren des großmüthigen
Heerführers begangen.

Die Damen waren mit dem Plane sehr
zufrieden, nur behaupteten sie, es müsse noth¬

In dieſer unſchuldigen Freude werden ſie
durch eine kriegeriſche Muſik geſtört, und die
Geſellſchaft von einem Trupp Soldaten über¬
fallen. Die Mannsperſonen ſetzen ſich zur
Wehre und werden überwunden, die Mäd¬
chen fliehen und werden eingeholt. Es
ſcheint alles im Getümmel zu Grunde zu
gehen, als eine Perſon, über deren Be¬
ſtimmung der Dichter noch ungewiß war,
herbey kommt und durch die Nachricht,
daß der Heerführer nicht weit ſey, die Ruhe
wieder herſtellt. Hier wird der Charakter
des Helden mit den ſchönſten Zügen geſchil¬
dert, mitten unter den Waffen Sicherheit
verſprochen, dem Übermuth und der Gewalt¬
thätigkeit Schranken geſetzt. Es wird ein
allgemeines Feſt zu Ehren des großmüthigen
Heerführers begangen.

Die Damen waren mit dem Plane ſehr
zufrieden, nur behaupteten ſie, es müſſe noth¬

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[71/0079] In dieſer unſchuldigen Freude werden ſie durch eine kriegeriſche Muſik geſtört, und die Geſellſchaft von einem Trupp Soldaten über¬ fallen. Die Mannsperſonen ſetzen ſich zur Wehre und werden überwunden, die Mäd¬ chen fliehen und werden eingeholt. Es ſcheint alles im Getümmel zu Grunde zu gehen, als eine Perſon, über deren Be¬ ſtimmung der Dichter noch ungewiß war, herbey kommt und durch die Nachricht, daß der Heerführer nicht weit ſey, die Ruhe wieder herſtellt. Hier wird der Charakter des Helden mit den ſchönſten Zügen geſchil¬ dert, mitten unter den Waffen Sicherheit verſprochen, dem Übermuth und der Gewalt¬ thätigkeit Schranken geſetzt. Es wird ein allgemeines Feſt zu Ehren des großmüthigen Heerführers begangen. Die Damen waren mit dem Plane ſehr zufrieden, nur behaupteten ſie, es müſſe noth¬

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/79>, abgerufen am 24.11.2024.