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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795.

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ganz wohl verschlossen und unbeschädigt aus¬
sah. Er fragte, ob die andern auch so glück¬
lich gewesen, ihre Haabseligkeiten zu retten?
Sie antwortete mit Achselzucken und einem
Blick auf die Wiese, wo zerbrochne Kasten,
zerschlagne Koffer, zerschnittne Mantelsäcke
und eine Menge kleiner Geräthschaften zer¬
streut hin und wieder lagen. Kein Mensch
war auf dem Platze zu sehen, und die wun¬
derliche Gruppe fand sich in dieser Einsam¬
keit allein.

Wilhelm erfuhr nun immer mehr als er
wissen wollte: die übrigen Männer, die al¬
lenfalls noch Widerstand hätten thun kön¬
nen, waren gleich in Schrecken gesetzt und
bald überwältigt; ein Theil floh, ein Theil
sah mit Entsetzen dem Unfalle zu. Die Fuhr¬
leute, die sich noch wegen ihrer Pferde am
hartnäckigsten gehalten hatten, wurden nie¬
dergeworfen und gebunden, und in kurzem

war

ganz wohl verſchloſſen und unbeſchädigt aus¬
ſah. Er fragte, ob die andern auch ſo glück¬
lich geweſen, ihre Haabſeligkeiten zu retten?
Sie antwortete mit Achſelzucken und einem
Blick auf die Wieſe, wo zerbrochne Kaſten,
zerſchlagne Koffer, zerſchnittne Mantelſäcke
und eine Menge kleiner Geräthſchaften zer¬
ſtreut hin und wieder lagen. Kein Menſch
war auf dem Platze zu ſehen, und die wun¬
derliche Gruppe fand ſich in dieſer Einſam¬
keit allein.

Wilhelm erfuhr nun immer mehr als er
wiſſen wollte: die übrigen Männer, die al¬
lenfalls noch Widerſtand hätten thun kön¬
nen, waren gleich in Schrecken geſetzt und
bald überwältigt; ein Theil floh, ein Theil
ſah mit Entſetzen dem Unfalle zu. Die Fuhr¬
leute, die ſich noch wegen ihrer Pferde am
hartnäckigſten gehalten hatten, wurden nie¬
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[224/0232] ganz wohl verſchloſſen und unbeſchädigt aus¬ ſah. Er fragte, ob die andern auch ſo glück¬ lich geweſen, ihre Haabſeligkeiten zu retten? Sie antwortete mit Achſelzucken und einem Blick auf die Wieſe, wo zerbrochne Kaſten, zerſchlagne Koffer, zerſchnittne Mantelſäcke und eine Menge kleiner Geräthſchaften zer¬ ſtreut hin und wieder lagen. Kein Menſch war auf dem Platze zu ſehen, und die wun¬ derliche Gruppe fand ſich in dieſer Einſam¬ keit allein. Wilhelm erfuhr nun immer mehr als er wiſſen wollte: die übrigen Männer, die al¬ lenfalls noch Widerſtand hätten thun kön¬ nen, waren gleich in Schrecken geſetzt und bald überwältigt; ein Theil floh, ein Theil ſah mit Entſetzen dem Unfalle zu. Die Fuhr¬ leute, die ſich noch wegen ihrer Pferde am hartnäckigſten gehalten hatten, wurden nie¬ dergeworfen und gebunden, und in kurzem war

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/232>, abgerufen am 25.11.2024.