verwundet. Weiter wollte sie nichts erzäh¬ len, und bat ihn inständig, er möchte sich ruhig halten, weil seine Wunden nur schlecht und in der Eile verbunden seyen. Er reichte Mignon die Hand, und erkundigte sich nach der Ursache der blutigen Locken des Kindes, das er auch verwundet hielt.
Um ihn zu beruhigen, erzählte Philine: dieses gutherzige Geschöpf, da es seinen Freund verwundet gesehen, habe sich in der Geschwindigkeit auf nichts besonnen, um das Blut zu stillen, es habe seine eigenen Haare die um den Kopf geflogen, genommen, um die Wunden zu stopfen, habe aber bald von dem vergeblichen Unternehmen abstehen müssen. Nachher verband man ihn mit Schwamm und Moos, Philine hatte dazu ihr Halstuch hergegeben.
Wilhelm bemerkte, daß Philine mit dem Rücken gegen ihren Koffer saß, der noch
verwundet. Weiter wollte ſie nichts erzäh¬ len, und bat ihn inſtändig, er möchte ſich ruhig halten, weil ſeine Wunden nur ſchlecht und in der Eile verbunden ſeyen. Er reichte Mignon die Hand, und erkundigte ſich nach der Urſache der blutigen Locken des Kindes, das er auch verwundet hielt.
Um ihn zu beruhigen, erzählte Philine: dieſes gutherzige Geſchöpf, da es ſeinen Freund verwundet geſehen, habe ſich in der Geſchwindigkeit auf nichts beſonnen, um das Blut zu ſtillen, es habe ſeine eigenen Haare die um den Kopf geflogen, genommen, um die Wunden zu ſtopfen, habe aber bald von dem vergeblichen Unternehmen abſtehen müſſen. Nachher verband man ihn mit Schwamm und Moos, Philine hatte dazu ihr Halstuch hergegeben.
Wilhelm bemerkte, daß Philine mit dem Rücken gegen ihren Koffer ſaß, der noch
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verwundet. Weiter wollte ſie nichts erzäh¬
len, und bat ihn inſtändig, er möchte ſich
ruhig halten, weil ſeine Wunden nur ſchlecht
und in der Eile verbunden ſeyen. Er reichte
Mignon die Hand, und erkundigte ſich nach
der Urſache der blutigen Locken des Kindes,
das er auch verwundet hielt.
Um ihn zu beruhigen, erzählte Philine:
dieſes gutherzige Geſchöpf, da es ſeinen
Freund verwundet geſehen, habe ſich in der
Geſchwindigkeit auf nichts beſonnen, um das
Blut zu ſtillen, es habe ſeine eigenen Haare
die um den Kopf geflogen, genommen, um
die Wunden zu ſtopfen, habe aber bald
von dem vergeblichen Unternehmen abſtehen
müſſen. Nachher verband man ihn mit
Schwamm und Moos, Philine hatte dazu
ihr Halstuch hergegeben.
Wilhelm bemerkte, daß Philine mit dem
Rücken gegen ihren Koffer ſaß, der noch
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/231>, abgerufen am 25.11.2024.
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