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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795.

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sich Fähigkeit genug fühlt, darauf zu para¬
diren.

Die Gesellschaft nahm diese Apostrophe
gut auf, indem jeder überzeugt war, daß
nicht von ihm die Rede seyn könne, da er
sich noch vor kurzem nebst den übrigen so
gut gehalten. Man kam vielmehr überein,
daß man in dem Sinne, wie man angefan¬
gen, auf dieser Reise und künftig, wenn man
zusammen bliebe, eine gesellige Bearbeitung
wolle obwalten lassen. Man fand nur, daß
weil dieses eine Sache der guten Laune und
des freyen Willens sey, so müsse sich eigent¬
lich kein Director darein mischen. Man
nahm als ausgemacht an, daß unter guten
Menschen die republikanische Form die beste
sey; man behauptete, das Amt eines Di¬
rectors müsse herum gehen; er müsse von
allen gewählt werden, und eine Art von
kleinem Senat ihm jederzeit beygesetzt blei¬

ſich Fähigkeit genug fühlt, darauf zu para¬
diren.

Die Geſellſchaft nahm dieſe Apoſtrophe
gut auf, indem jeder überzeugt war, daß
nicht von ihm die Rede ſeyn könne, da er
ſich noch vor kurzem nebſt den übrigen ſo
gut gehalten. Man kam vielmehr überein,
daß man in dem Sinne, wie man angefan¬
gen, auf dieſer Reiſe und künftig, wenn man
zuſammen bliebe, eine geſellige Bearbeitung
wolle obwalten laſſen. Man fand nur, daß
weil dieſes eine Sache der guten Laune und
des freyen Willens ſey, ſo müſſe ſich eigent¬
lich kein Director darein miſchen. Man
nahm als ausgemacht an, daß unter guten
Menſchen die republikaniſche Form die beſte
ſey; man behauptete, das Amt eines Di¬
rectors müſſe herum gehen; er müſſe von
allen gewählt werden, und eine Art von
kleinem Senat ihm jederzeit beygeſetzt blei¬

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[196/0204] ſich Fähigkeit genug fühlt, darauf zu para¬ diren. Die Geſellſchaft nahm dieſe Apoſtrophe gut auf, indem jeder überzeugt war, daß nicht von ihm die Rede ſeyn könne, da er ſich noch vor kurzem nebſt den übrigen ſo gut gehalten. Man kam vielmehr überein, daß man in dem Sinne, wie man angefan¬ gen, auf dieſer Reiſe und künftig, wenn man zuſammen bliebe, eine geſellige Bearbeitung wolle obwalten laſſen. Man fand nur, daß weil dieſes eine Sache der guten Laune und des freyen Willens ſey, ſo müſſe ſich eigent¬ lich kein Director darein miſchen. Man nahm als ausgemacht an, daß unter guten Menſchen die republikaniſche Form die beſte ſey; man behauptete, das Amt eines Di¬ rectors müſſe herum gehen; er müſſe von allen gewählt werden, und eine Art von kleinem Senat ihm jederzeit beygeſetzt blei¬

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/204>, abgerufen am 25.11.2024.