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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795.

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dert das freye Spiel einer glücklichen Erin¬
nerung. Geld ist eine schöne Sache, wo et¬
was abgethan werden soll, und ich wünschte
nicht in dem Andenken Ihres Hauses so ganz
abgethan zu seyn.

Das ist nicht der Fall, versetzte der Ba¬
ron; aber indem Sie selbst zart empfinden,
werden Sie nicht verlangen, daß der Graf
sich völlig als Ihren Schuldner denken soll:
ein Mann der seinen größten Ehrgeiz darin
setzt, aufmerksam und gerecht zu seyn. Ihm
ist nicht entgangen, welche Mühe Sie sich
gegeben, und wie Sie seinen Absichten ganz
Ihre Zeit gewidmet haben, ja er weiß, daß
Sie, um gewisse Anstalten zu beschleunigen,
Ihr eignes Geld nicht schonten. Wie will
ich wieder vor ihm erscheinen, wenn ich ihn
nicht versichern kann, daß seine Erkenntlich¬
keit Ihnen Vergnügen gemacht hat.

Wenn ich nur an mich selbst denken,

dert das freye Spiel einer glücklichen Erin¬
nerung. Geld iſt eine ſchöne Sache, wo et¬
was abgethan werden ſoll, und ich wünſchte
nicht in dem Andenken Ihres Hauſes ſo ganz
abgethan zu ſeyn.

Das iſt nicht der Fall, verſetzte der Ba¬
ron; aber indem Sie ſelbſt zart empfinden,
werden Sie nicht verlangen, daß der Graf
ſich völlig als Ihren Schuldner denken ſoll:
ein Mann der ſeinen größten Ehrgeiz darin
ſetzt, aufmerkſam und gerecht zu ſeyn. Ihm
iſt nicht entgangen, welche Mühe Sie ſich
gegeben, und wie Sie ſeinen Abſichten ganz
Ihre Zeit gewidmet haben, ja er weiß, daß
Sie, um gewiſſe Anſtalten zu beſchleunigen,
Ihr eignes Geld nicht ſchonten. Wie will
ich wieder vor ihm erſcheinen, wenn ich ihn
nicht verſichern kann, daß ſeine Erkenntlich¬
keit Ihnen Vergnügen gemacht hat.

Wenn ich nur an mich ſelbſt denken,

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[168/0176] dert das freye Spiel einer glücklichen Erin¬ nerung. Geld iſt eine ſchöne Sache, wo et¬ was abgethan werden ſoll, und ich wünſchte nicht in dem Andenken Ihres Hauſes ſo ganz abgethan zu ſeyn. Das iſt nicht der Fall, verſetzte der Ba¬ ron; aber indem Sie ſelbſt zart empfinden, werden Sie nicht verlangen, daß der Graf ſich völlig als Ihren Schuldner denken ſoll: ein Mann der ſeinen größten Ehrgeiz darin ſetzt, aufmerkſam und gerecht zu ſeyn. Ihm iſt nicht entgangen, welche Mühe Sie ſich gegeben, und wie Sie ſeinen Abſichten ganz Ihre Zeit gewidmet haben, ja er weiß, daß Sie, um gewiſſe Anſtalten zu beſchleunigen, Ihr eignes Geld nicht ſchonten. Wie will ich wieder vor ihm erſcheinen, wenn ich ihn nicht verſichern kann, daß ſeine Erkenntlich¬ keit Ihnen Vergnügen gemacht hat. Wenn ich nur an mich ſelbſt denken,

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/176>, abgerufen am 25.11.2024.