Ursachen seiner früheren Zurückkunft. Das Gespräch ging bald aus. Der Graf ward stille, und besonders mußte der Baronesse auffallen, als er nach Wilhelmen fragte, und den Wunsch äusserte: man möchte ihn rufen lassen, damit er etwas vorlese.
Wilhelm, der sich im Zimmer der Baro¬ nesse wieder angekleidet und einigermaßen erholt hatte, kam nicht ohne Sorgen auf den Befehl herbey. Der Graf gab ihm ein Buch, aus welchem er eine abentheuerliche Novelle nicht ohne Beklemmung vorlas. Sein Ton hatte etwas Unsicheres, Zitterndes, das sich glücklicherweise zu dem Inhalt der Geschichte schickte. Der Graf gab einigemal freundliche Zeichen des Beyfalls, und lobte den besondern Ausdruck der Vorlesung, da er zuletzt unsern Freund entließ.
Urſachen ſeiner früheren Zurückkunft. Das Geſpräch ging bald aus. Der Graf ward ſtille, und beſonders mußte der Baroneſſe auffallen, als er nach Wilhelmen fragte, und den Wunſch äuſſerte: man möchte ihn rufen laſſen, damit er etwas vorleſe.
Wilhelm, der ſich im Zimmer der Baro¬ neſſe wieder angekleidet und einigermaßen erholt hatte, kam nicht ohne Sorgen auf den Befehl herbey. Der Graf gab ihm ein Buch, aus welchem er eine abentheuerliche Novelle nicht ohne Beklemmung vorlas. Sein Ton hatte etwas Unſicheres, Zitterndes, das ſich glücklicherweiſe zu dem Inhalt der Geſchichte ſchickte. Der Graf gab einigemal freundliche Zeichen des Beyfalls, und lobte den beſondern Ausdruck der Vorleſung, da er zuletzt unſern Freund entließ.
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Urſachen ſeiner früheren Zurückkunft. Das
Geſpräch ging bald aus. Der Graf ward
ſtille, und beſonders mußte der Baroneſſe
auffallen, als er nach Wilhelmen fragte, und
den Wunſch äuſſerte: man möchte ihn rufen
laſſen, damit er etwas vorleſe.
Wilhelm, der ſich im Zimmer der Baro¬
neſſe wieder angekleidet und einigermaßen
erholt hatte, kam nicht ohne Sorgen auf
den Befehl herbey. Der Graf gab ihm ein
Buch, aus welchem er eine abentheuerliche
Novelle nicht ohne Beklemmung vorlas.
Sein Ton hatte etwas Unſicheres, Zitterndes,
das ſich glücklicherweiſe zu dem Inhalt der
Geſchichte ſchickte. Der Graf gab einigemal
freundliche Zeichen des Beyfalls, und lobte
den beſondern Ausdruck der Vorleſung, da
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/138>, abgerufen am 22.11.2024.
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