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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795.

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an sich drückte, daß eine ganz andere, eine
lieblichere Gottheit kommen, mich in meinem
Vorsatz stärken, mich auf meinem Wege be¬
gleiten würde; welch eine schönere Wendung
würde mein Gedicht genommen haben, wie
interessant würde nicht der Schluß desselben
geworden seyn! Doch es ist kein Gedicht, es
ist Wahrheit und Leben, was ich in deinen
Armen finde; laß uns das süße Glück mit
Bewußtseyn genießen!

Durch den Druck seines Armes, durch die
Lebhaftigkeit seiner erhöhten Stimme, war
Mariane erwacht, und verbarg durch Lieb¬
kosungen ihre Verlegenheit: denn sie hatte
auch nicht ein Wort von dem letzten Theile
seiner Erzählung vernommen, und es ist zu
wünschen, daß unser Held für seine Lieblings¬
geschichten aufmerksamere Zuhörer künftig
finden möge.


an ſich drückte, daß eine ganz andere, eine
lieblichere Gottheit kommen, mich in meinem
Vorſatz ſtärken, mich auf meinem Wege be¬
gleiten würde; welch eine ſchönere Wendung
würde mein Gedicht genommen haben, wie
intereſſant würde nicht der Schluß deſſelben
geworden ſeyn! Doch es iſt kein Gedicht, es
iſt Wahrheit und Leben, was ich in deinen
Armen finde; laß uns das ſüße Glück mit
Bewußtſeyn genießen!

Durch den Druck ſeines Armes, durch die
Lebhaftigkeit ſeiner erhöhten Stimme, war
Mariane erwacht, und verbarg durch Lieb¬
koſungen ihre Verlegenheit: denn ſie hatte
auch nicht ein Wort von dem letzten Theile
ſeiner Erzählung vernommen, und es iſt zu
wünſchen, daß unſer Held für ſeine Lieblings¬
geſchichten aufmerkſamere Zuhörer künftig
finden möge.


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[70/0078] an ſich drückte, daß eine ganz andere, eine lieblichere Gottheit kommen, mich in meinem Vorſatz ſtärken, mich auf meinem Wege be¬ gleiten würde; welch eine ſchönere Wendung würde mein Gedicht genommen haben, wie intereſſant würde nicht der Schluß deſſelben geworden ſeyn! Doch es iſt kein Gedicht, es iſt Wahrheit und Leben, was ich in deinen Armen finde; laß uns das ſüße Glück mit Bewußtſeyn genießen! Durch den Druck ſeines Armes, durch die Lebhaftigkeit ſeiner erhöhten Stimme, war Mariane erwacht, und verbarg durch Lieb¬ koſungen ihre Verlegenheit: denn ſie hatte auch nicht ein Wort von dem letzten Theile ſeiner Erzählung vernommen, und es iſt zu wünſchen, daß unſer Held für ſeine Lieblings¬ geſchichten aufmerkſamere Zuhörer künftig finden möge.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/78>, abgerufen am 24.11.2024.