Verdruß. Mignon stand gegenüber und sah mit Verwunderung zu, und der Wirth er¬ klärte einigermaßen diese Erscheinung.
Der Knabe sey nach seiner Rückkunft, da ihn Philine gut aufgenommen, zufrieden, lustig und munter gewesen, habe gesungen und gesprungen bis zur Zeit, da der Stall¬ meister mit Philinen Bekanntschaft gemacht. Nun habe das Mittelding zwischen Kind und Jüngling angefangen, seinen Verdruß zu zeigen, die Thüren zuzuschlagen, und auf und nieder zu rennen. Philine habe ihm befohlen, heute Abend bey Tische aufzuwar¬ ten, worüber er nur noch mürrischer und trotziger geworden; endlich habe er eine Schüssel mit Ragout, anstatt sie auf den Tisch zu setzen, zwischen Mademoiselle und den Gast, die ziemlich nahe zusammen geses¬ sen, hineingeworfen, worauf ihm der Stall¬ meister ein paar tüchtige Ohrfeigen gegeben,
Verdruß. Mignon ſtand gegenüber und ſah mit Verwunderung zu, und der Wirth er¬ klärte einigermaßen dieſe Erſcheinung.
Der Knabe ſey nach ſeiner Rückkunft, da ihn Philine gut aufgenommen, zufrieden, luſtig und munter geweſen, habe geſungen und geſprungen bis zur Zeit, da der Stall¬ meiſter mit Philinen Bekanntſchaft gemacht. Nun habe das Mittelding zwiſchen Kind und Jüngling angefangen, ſeinen Verdruß zu zeigen, die Thüren zuzuſchlagen, und auf und nieder zu rennen. Philine habe ihm befohlen, heute Abend bey Tiſche aufzuwar¬ ten, worüber er nur noch mürriſcher und trotziger geworden; endlich habe er eine Schüſſel mit Ragout, anſtatt ſie auf den Tiſch zu ſetzen, zwiſchen Mademoiſelle und den Gaſt, die ziemlich nahe zuſammen geſeſ¬ ſen, hineingeworfen, worauf ihm der Stall¬ meiſter ein paar tüchtige Ohrfeigen gegeben,
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Verdruß. Mignon ſtand gegenüber und ſah
mit Verwunderung zu, und der Wirth er¬
klärte einigermaßen dieſe Erſcheinung.
Der Knabe ſey nach ſeiner Rückkunft, da
ihn Philine gut aufgenommen, zufrieden,
luſtig und munter geweſen, habe geſungen
und geſprungen bis zur Zeit, da der Stall¬
meiſter mit Philinen Bekanntſchaft gemacht.
Nun habe das Mittelding zwiſchen Kind
und Jüngling angefangen, ſeinen Verdruß
zu zeigen, die Thüren zuzuſchlagen, und auf
und nieder zu rennen. Philine habe ihm
befohlen, heute Abend bey Tiſche aufzuwar¬
ten, worüber er nur noch mürriſcher und
trotziger geworden; endlich habe er eine
Schüſſel mit Ragout, anſtatt ſie auf den
Tiſch zu ſetzen, zwiſchen Mademoiſelle und
den Gaſt, die ziemlich nahe zuſammen geſeſ¬
ſen, hineingeworfen, worauf ihm der Stall¬
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/362>, abgerufen am 27.11.2024.
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