wohlgeordneten Collation vor den Liebenden. Die Alte mußte sich dazu setzen, man aß, trank und ließ sich's wohl seyn.
In solchen Fällen fehlt es nie an Unter¬ haltung. Mariane nahm ihren Jonathan wieder vor, und die Alte wußte das Ge¬ spräch auf Wilhelms Lieblingsmaterie zu wenden. Sie haben uns schon einmal, sagte sie, von der ersten Aufführung eines Pup¬ penspiels am Weihnachtsabend unterhalten, es war lustig zu hören. Sie wurden eben unterbrochen, als das Ballet angehen sollte. Nun kennen wir das herrliche Personal, das jene großen Wirkungen hervorbrachte.
Ja, sagte Mariane: erzähle uns weiter, wie war dir's zu Muthe?
Es ist eine schöne Empfindung, liebe Ma¬ riane, versetzte Wilhelm: wenn wir uns al¬ ter Zeiten und alter unschädlicher Irrthümer erinnern, besonders wenn es in einem Au¬
wohlgeordneten Collation vor den Liebenden. Die Alte mußte ſich dazu ſetzen, man aß, trank und ließ ſich’s wohl ſeyn.
In ſolchen Fällen fehlt es nie an Unter¬ haltung. Mariane nahm ihren Jonathan wieder vor, und die Alte wußte das Ge¬ ſpräch auf Wilhelms Lieblingsmaterie zu wenden. Sie haben uns ſchon einmal, ſagte ſie, von der erſten Aufführung eines Pup¬ penſpiels am Weihnachtsabend unterhalten, es war luſtig zu hören. Sie wurden eben unterbrochen, als das Ballet angehen ſollte. Nun kennen wir das herrliche Perſonal, das jene großen Wirkungen hervorbrachte.
Ja, ſagte Mariane: erzähle uns weiter, wie war dir’s zu Muthe?
Es iſt eine ſchöne Empfindung, liebe Ma¬ riane, verſetzte Wilhelm: wenn wir uns al¬ ter Zeiten und alter unſchädlicher Irrthümer erinnern, beſonders wenn es in einem Au¬
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wohlgeordneten Collation vor den Liebenden.
Die Alte mußte ſich dazu ſetzen, man aß,
trank und ließ ſich’s wohl ſeyn.
In ſolchen Fällen fehlt es nie an Unter¬
haltung. Mariane nahm ihren Jonathan
wieder vor, und die Alte wußte das Ge¬
ſpräch auf Wilhelms Lieblingsmaterie zu
wenden. Sie haben uns ſchon einmal, ſagte
ſie, von der erſten Aufführung eines Pup¬
penſpiels am Weihnachtsabend unterhalten,
es war luſtig zu hören. Sie wurden eben
unterbrochen, als das Ballet angehen ſollte.
Nun kennen wir das herrliche Perſonal, das
jene großen Wirkungen hervorbrachte.
Ja, ſagte Mariane: erzähle uns weiter,
wie war dir’s zu Muthe?
Es iſt eine ſchöne Empfindung, liebe Ma¬
riane, verſetzte Wilhelm: wenn wir uns al¬
ter Zeiten und alter unſchädlicher Irrthümer
erinnern, beſonders wenn es in einem Au¬
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/32>, abgerufen am 09.11.2024.
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