Schauspielern versorgen?) unglücklicherweise führte der Zufall aber den jungen Mann in ein Puppenspiel, wo er sich früh nicht ent¬ halten könnte, an etwas Abgeschmackten Theil zu nehmen, etwas Albernes leidlich, wohl gar interessant zu finden, und so die jugend¬ lichen Eindrücke, welche nie verlöschen, denen wir eine gewisse Anhänglichkeit nie entziehen können, von einer falschen Seite zu em¬ pfangen.
Wie kommen Sie auf's Puppenspiel? fiel ihm Wilhelm mit einiger Bestürzung ein.
Es war nur ein willkürliches Beyspiel; wenn es Ihnen nicht gefällt, so nehmen wir ein anderes. Gesetzt das Schicksal hätte ei¬ nen zu einem großen Mahler bestimmt, und dem Zufall beliebte es, seine Jugend in schmutzige Hütten, Ställe und Scheunen zu verstoßen, glauben Sie, daß ein solcher Mann sich jemals zur Reinlichkeit, zum
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Schauſpielern verſorgen?) unglücklicherweiſe führte der Zufall aber den jungen Mann in ein Puppenſpiel, wo er ſich früh nicht ent¬ halten könnte, an etwas Abgeſchmackten Theil zu nehmen, etwas Albernes leidlich, wohl gar intereſſant zu finden, und ſo die jugend¬ lichen Eindrücke, welche nie verlöſchen, denen wir eine gewiſſe Anhänglichkeit nie entziehen können, von einer falſchen Seite zu em¬ pfangen.
Wie kommen Sie auf’s Puppenſpiel? fiel ihm Wilhelm mit einiger Beſtürzung ein.
Es war nur ein willkürliches Beyſpiel; wenn es Ihnen nicht gefällt, ſo nehmen wir ein anderes. Geſetzt das Schickſal hätte ei¬ nen zu einem großen Mahler beſtimmt, und dem Zufall beliebte es, ſeine Jugend in ſchmutzige Hütten, Ställe und Scheunen zu verſtoßen, glauben Sie, daß ein ſolcher Mann ſich jemals zur Reinlichkeit, zum
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[307/0315]
Schauſpielern verſorgen?) unglücklicherweiſe
führte der Zufall aber den jungen Mann in
ein Puppenſpiel, wo er ſich früh nicht ent¬
halten könnte, an etwas Abgeſchmackten Theil
zu nehmen, etwas Albernes leidlich, wohl
gar intereſſant zu finden, und ſo die jugend¬
lichen Eindrücke, welche nie verlöſchen, denen
wir eine gewiſſe Anhänglichkeit nie entziehen
können, von einer falſchen Seite zu em¬
pfangen.
Wie kommen Sie auf’s Puppenſpiel?
fiel ihm Wilhelm mit einiger Beſtürzung ein.
Es war nur ein willkürliches Beyſpiel;
wenn es Ihnen nicht gefällt, ſo nehmen wir
ein anderes. Geſetzt das Schickſal hätte ei¬
nen zu einem großen Mahler beſtimmt, und
dem Zufall beliebte es, ſeine Jugend in
ſchmutzige Hütten, Ställe und Scheunen zu
verſtoßen, glauben Sie, daß ein ſolcher
Mann ſich jemals zur Reinlichkeit, zum
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/315>, abgerufen am 25.11.2024.
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