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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795.

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ihre körperliche Geschicklichkeit gethan haben;
wenn man der Menge das Mitgefühl alles
Menschlichen geben, wenn man sie mit der
Vorstellung des Glücks und Unglücks, der
Weisheit und Thorheit, ja des Unsinns und
der Albernheit entzünden, erschüttern, und
ihr stockendes Innere in freye, lebhafte und
reine Bewegung setzen könnte! So sprach
unser Freund, und da weder Philine noch
Laertes gestimmt schienen, einen solchen Dis¬
kurs fortzusetzen, unterhielt er sich allein mit
diesen Lieblingsbetrachtungen, als er bis spät
in die Nacht um die Stadt spazierte, und
seinen alten Wunsch, das Gute, Edle, Große
durch das Schauspiel zu versinnlichen, wie¬
der einmal mit aller Lebhaftigkeit und aller
Freyheit einer losgebundenen Einbildungs¬
kraft verfolgte.


ihre körperliche Geſchicklichkeit gethan haben;
wenn man der Menge das Mitgefühl alles
Menſchlichen geben, wenn man ſie mit der
Vorſtellung des Glücks und Unglücks, der
Weisheit und Thorheit, ja des Unſinns und
der Albernheit entzünden, erſchüttern, und
ihr ſtockendes Innere in freye, lebhafte und
reine Bewegung ſetzen könnte! So ſprach
unſer Freund, und da weder Philine noch
Laertes geſtimmt ſchienen, einen ſolchen Dis¬
kurs fortzuſetzen, unterhielt er ſich allein mit
dieſen Lieblingsbetrachtungen, als er bis ſpät
in die Nacht um die Stadt ſpazierte, und
ſeinen alten Wunſch, das Gute, Edle, Große
durch das Schauſpiel zu verſinnlichen, wie¬
der einmal mit aller Lebhaftigkeit und aller
Freyheit einer losgebundenen Einbildungs¬
kraft verfolgte.


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[264/0272] ihre körperliche Geſchicklichkeit gethan haben; wenn man der Menge das Mitgefühl alles Menſchlichen geben, wenn man ſie mit der Vorſtellung des Glücks und Unglücks, der Weisheit und Thorheit, ja des Unſinns und der Albernheit entzünden, erſchüttern, und ihr ſtockendes Innere in freye, lebhafte und reine Bewegung ſetzen könnte! So ſprach unſer Freund, und da weder Philine noch Laertes geſtimmt ſchienen, einen ſolchen Dis¬ kurs fortzuſetzen, unterhielt er ſich allein mit dieſen Lieblingsbetrachtungen, als er bis ſpät in die Nacht um die Stadt ſpazierte, und ſeinen alten Wunſch, das Gute, Edle, Große durch das Schauſpiel zu verſinnlichen, wie¬ der einmal mit aller Lebhaftigkeit und aller Freyheit einer losgebundenen Einbildungs¬ kraft verfolgte.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/272>, abgerufen am 22.11.2024.