ihre körperliche Geschicklichkeit gethan haben; wenn man der Menge das Mitgefühl alles Menschlichen geben, wenn man sie mit der Vorstellung des Glücks und Unglücks, der Weisheit und Thorheit, ja des Unsinns und der Albernheit entzünden, erschüttern, und ihr stockendes Innere in freye, lebhafte und reine Bewegung setzen könnte! So sprach unser Freund, und da weder Philine noch Laertes gestimmt schienen, einen solchen Dis¬ kurs fortzusetzen, unterhielt er sich allein mit diesen Lieblingsbetrachtungen, als er bis spät in die Nacht um die Stadt spazierte, und seinen alten Wunsch, das Gute, Edle, Große durch das Schauspiel zu versinnlichen, wie¬ der einmal mit aller Lebhaftigkeit und aller Freyheit einer losgebundenen Einbildungs¬ kraft verfolgte.
ihre körperliche Geſchicklichkeit gethan haben; wenn man der Menge das Mitgefühl alles Menſchlichen geben, wenn man ſie mit der Vorſtellung des Glücks und Unglücks, der Weisheit und Thorheit, ja des Unſinns und der Albernheit entzünden, erſchüttern, und ihr ſtockendes Innere in freye, lebhafte und reine Bewegung ſetzen könnte! So ſprach unſer Freund, und da weder Philine noch Laertes geſtimmt ſchienen, einen ſolchen Dis¬ kurs fortzuſetzen, unterhielt er ſich allein mit dieſen Lieblingsbetrachtungen, als er bis ſpät in die Nacht um die Stadt ſpazierte, und ſeinen alten Wunſch, das Gute, Edle, Große durch das Schauſpiel zu verſinnlichen, wie¬ der einmal mit aller Lebhaftigkeit und aller Freyheit einer losgebundenen Einbildungs¬ kraft verfolgte.
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ihre körperliche Geſchicklichkeit gethan haben;
wenn man der Menge das Mitgefühl alles
Menſchlichen geben, wenn man ſie mit der
Vorſtellung des Glücks und Unglücks, der
Weisheit und Thorheit, ja des Unſinns und
der Albernheit entzünden, erſchüttern, und
ihr ſtockendes Innere in freye, lebhafte und
reine Bewegung ſetzen könnte! So ſprach
unſer Freund, und da weder Philine noch
Laertes geſtimmt ſchienen, einen ſolchen Dis¬
kurs fortzuſetzen, unterhielt er ſich allein mit
dieſen Lieblingsbetrachtungen, als er bis ſpät
in die Nacht um die Stadt ſpazierte, und
ſeinen alten Wunſch, das Gute, Edle, Große
durch das Schauſpiel zu verſinnlichen, wie¬
der einmal mit aller Lebhaftigkeit und aller
Freyheit einer losgebundenen Einbildungs¬
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/272>, abgerufen am 22.11.2024.
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