Ja, ich bins, ich war zehn Jahre als der Großvater starb, und es schmerzte mich leb¬ haft, die schönen Sachen verkaufen zu sehen.
Ihr Vater hat eine große Summe Gel¬ des dafür erhalten.
Sie wissen also davon?
O ja, ich habe diesen Schatz noch in Ih¬ rem Hause gesehen. Ihr Großvater war nicht blos ein Sammler, er verstand sich auf die Kunst, er war in einer frühern glückli¬ chen Zeit in Italien gewesen, und hatte Schätze von dort mit zurück gebracht, welche jetzt um keinen Preis mehr zu haben wären. Er besaß treffliche Gemählde von den besten Meistern, man traute kaum seinen Augen, wenn man seine Handzeichnungen durchsah; unter seinen Marmorn waren einige un¬ schätzbare Fragmente; von Bronzen besaß er eine sehr instructive Suite; so hatte er auch seine Münzen für Kunst und Geschichte zweck¬
Ja, ich bins, ich war zehn Jahre als der Großvater ſtarb, und es ſchmerzte mich leb¬ haft, die ſchönen Sachen verkaufen zu ſehen.
Ihr Vater hat eine große Summe Gel¬ des dafür erhalten.
Sie wiſſen alſo davon?
O ja, ich habe dieſen Schatz noch in Ih¬ rem Hauſe geſehen. Ihr Großvater war nicht blos ein Sammler, er verſtand ſich auf die Kunſt, er war in einer frühern glückli¬ chen Zeit in Italien geweſen, und hatte Schätze von dort mit zurück gebracht, welche jetzt um keinen Preis mehr zu haben wären. Er beſaß treffliche Gemählde von den beſten Meiſtern, man traute kaum ſeinen Augen, wenn man ſeine Handzeichnungen durchſah; unter ſeinen Marmorn waren einige un¬ ſchätzbare Fragmente; von Bronzen beſaß er eine ſehr inſtructive Suite; ſo hatte er auch ſeine Münzen für Kunſt und Geſchichte zweck¬
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Ja, ich bins, ich war zehn Jahre als der
Großvater ſtarb, und es ſchmerzte mich leb¬
haft, die ſchönen Sachen verkaufen zu ſehen.
Ihr Vater hat eine große Summe Gel¬
des dafür erhalten.
Sie wiſſen alſo davon?
O ja, ich habe dieſen Schatz noch in Ih¬
rem Hauſe geſehen. Ihr Großvater war
nicht blos ein Sammler, er verſtand ſich auf
die Kunſt, er war in einer frühern glückli¬
chen Zeit in Italien geweſen, und hatte
Schätze von dort mit zurück gebracht, welche
jetzt um keinen Preis mehr zu haben wären.
Er beſaß treffliche Gemählde von den beſten
Meiſtern, man traute kaum ſeinen Augen,
wenn man ſeine Handzeichnungen durchſah;
unter ſeinen Marmorn waren einige un¬
ſchätzbare Fragmente; von Bronzen beſaß er
eine ſehr inſtructive Suite; ſo hatte er auch
ſeine Münzen für Kunſt und Geſchichte zweck¬
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/173>, abgerufen am 24.11.2024.
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