Liebe nicht erkennen wollte! Vertraue mir und sey ruhig. Wir gehören einander an, und keins von beiden verläßt oder ver¬ liert etwas, wenn wir für einander leben.
Nimm sie hin, diese Hand! feyerlich noch dieß überflüssige Zeichen. Alle Freu¬ den der Liebe haben wir empfunden, aber es sind neue Seligkeiten in dem bestätig¬ ten Gedanken der Dauer. Frage nicht wie? Sorge nicht! Das Schicksal sorgt für die Liebe, und um so gewisser, da Lie¬ be genügsam ist.
Mein Herz hat schon lange meiner Eltern Haus verlassen, es ist bey dir, wie mein Geist auf der Bühne schwebt. O meine Geliebte! ist wohl einem Menschen so gewährt, seine Wünsche zu verbinden, wie mir? Kein Schlaf kömmt in meine Augen, und wie eine ewige Morgenröthe
Liebe nicht erkennen wollte! Vertraue mir und ſey ruhig. Wir gehören einander an, und keins von beiden verläßt oder ver¬ liert etwas, wenn wir für einander leben.
Nimm ſie hin, dieſe Hand! feyerlich noch dieß überflüſſige Zeichen. Alle Freu¬ den der Liebe haben wir empfunden, aber es ſind neue Seligkeiten in dem beſtätig¬ ten Gedanken der Dauer. Frage nicht wie? Sorge nicht! Das Schickſal ſorgt für die Liebe, und um ſo gewiſſer, da Lie¬ be genügſam iſt.
Mein Herz hat ſchon lange meiner Eltern Haus verlaſſen, es iſt bey dir, wie mein Geiſt auf der Bühne ſchwebt. O meine Geliebte! iſt wohl einem Menſchen ſo gewährt, ſeine Wünſche zu verbinden, wie mir? Kein Schlaf kömmt in meine Augen, und wie eine ewige Morgenröthe
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Liebe nicht erkennen wollte! Vertraue mir
und ſey ruhig. Wir gehören einander an,
und keins von beiden verläßt oder ver¬
liert etwas, wenn wir für einander
leben.
Nimm ſie hin, dieſe Hand! feyerlich
noch dieß überflüſſige Zeichen. Alle Freu¬
den der Liebe haben wir empfunden, aber
es ſind neue Seligkeiten in dem beſtätig¬
ten Gedanken der Dauer. Frage nicht
wie? Sorge nicht! Das Schickſal ſorgt
für die Liebe, und um ſo gewiſſer, da Lie¬
be genügſam iſt.
Mein Herz hat ſchon lange meiner
Eltern Haus verlaſſen, es iſt bey dir, wie
mein Geiſt auf der Bühne ſchwebt. O
meine Geliebte! iſt wohl einem Menſchen
ſo gewährt, ſeine Wünſche zu verbinden,
wie mir? Kein Schlaf kömmt in meine
Augen, und wie eine ewige Morgenröthe
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/163>, abgerufen am 24.11.2024.
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