Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795.schen ihnen durch unsichtbare Bande befestigt Nicht eben so leicht konnte er die Auf¬ ſchen ihnen durch unſichtbare Bande befeſtigt Nicht eben ſo leicht konnte er die Auf¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0149" n="141"/> ſchen ihnen durch unſichtbare Bande befeſtigt<lb/> würde.</p><lb/> <p>Nicht eben ſo leicht konnte er die Auf¬<lb/> führung der übrigen Schauſpieler, die er bey<lb/> ſeinen erſten Beſuchen manchmal bey ihr an¬<lb/> traf, mit ſeinen Begriffen vereinigen. Ge¬<lb/> ſchäftig im Müſſiggange ſchienen ſie an ihren<lb/> Beruf und Zweck am wenigſten zu denken,<lb/> über den poetiſchen Werth eines Stücks hör¬<lb/> te er ſie niemals reden, und weder richtig<lb/> noch unrichtig darüber urtheilen; es war<lb/> immer nur die Frage: was wird das Stück<lb/><hi rendition="#g">machen</hi>? Iſt es ein Zugſtück? Wie lange<lb/> wird es ſpielen? Wie oft kann es wohl ge¬<lb/> geben werden? und was Fragen und Bemer¬<lb/> kungen dieſer Art mehr waren. Dann ging<lb/> es gewöhnlich auf den Director los, daß er<lb/> mit der Gage zu karg, und beſonders gegen<lb/> den einen und den andern ungerecht ſey,<lb/> dann auf das Publikum, daß es mit ſeinem<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [141/0149]
ſchen ihnen durch unſichtbare Bande befeſtigt
würde.
Nicht eben ſo leicht konnte er die Auf¬
führung der übrigen Schauſpieler, die er bey
ſeinen erſten Beſuchen manchmal bey ihr an¬
traf, mit ſeinen Begriffen vereinigen. Ge¬
ſchäftig im Müſſiggange ſchienen ſie an ihren
Beruf und Zweck am wenigſten zu denken,
über den poetiſchen Werth eines Stücks hör¬
te er ſie niemals reden, und weder richtig
noch unrichtig darüber urtheilen; es war
immer nur die Frage: was wird das Stück
machen? Iſt es ein Zugſtück? Wie lange
wird es ſpielen? Wie oft kann es wohl ge¬
geben werden? und was Fragen und Bemer¬
kungen dieſer Art mehr waren. Dann ging
es gewöhnlich auf den Director los, daß er
mit der Gage zu karg, und beſonders gegen
den einen und den andern ungerecht ſey,
dann auf das Publikum, daß es mit ſeinem
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