Indeß die Umstehenden auf verschiedene Weise ihre Theilnahme zu erkennen gaben, hatten die Gerichte ihre Zeremonien absol¬ virt, der Wagen ging weiter, und Wilhelm, der an dem Schicksal der Verliebten großen Theil nahm, eilte auf dem Fußpfade voraus, um mit dem Amtmanne, noch ehe der Zug ankäme, Bekanntschaft zu machen. Er er¬ reichte aber kaum das Amthaus, wo alles in Bewegung und zum Empfang der Flüchtlin¬ ge bereit war, als ihn der Aktuarius einhol¬ te, und durch eine umständliche Erzählung, wie alles gegangen, besonders aber durch ein weitläuftiges Lob seines Pferdes, das er erst gestern vom Juden getauscht, jedes andere Gespräch verhinderte.
Schon hatte man das unglückliche Paar aussen am Garten, der durch eine kleine Pforte mit dem Amthause zusammenhing, abgesetzt, und sie in der Stille hineingeführt.
Der
Indeß die Umſtehenden auf verſchiedene Weiſe ihre Theilnahme zu erkennen gaben, hatten die Gerichte ihre Zeremonien abſol¬ virt, der Wagen ging weiter, und Wilhelm, der an dem Schickſal der Verliebten großen Theil nahm, eilte auf dem Fußpfade voraus, um mit dem Amtmanne, noch ehe der Zug ankäme, Bekanntſchaft zu machen. Er er¬ reichte aber kaum das Amthaus, wo alles in Bewegung und zum Empfang der Flüchtlin¬ ge bereit war, als ihn der Aktuarius einhol¬ te, und durch eine umſtändliche Erzählung, wie alles gegangen, beſonders aber durch ein weitläuftiges Lob ſeines Pferdes, das er erſt geſtern vom Juden getauſcht, jedes andere Geſpräch verhinderte.
Schon hatte man das unglückliche Paar auſſen am Garten, der durch eine kleine Pforte mit dem Amthauſe zuſammenhing, abgeſetzt, und ſie in der Stille hineingeführt.
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Indeß die Umſtehenden auf verſchiedene
Weiſe ihre Theilnahme zu erkennen gaben,
hatten die Gerichte ihre Zeremonien abſol¬
virt, der Wagen ging weiter, und Wilhelm,
der an dem Schickſal der Verliebten großen
Theil nahm, eilte auf dem Fußpfade voraus,
um mit dem Amtmanne, noch ehe der Zug
ankäme, Bekanntſchaft zu machen. Er er¬
reichte aber kaum das Amthaus, wo alles in
Bewegung und zum Empfang der Flüchtlin¬
ge bereit war, als ihn der Aktuarius einhol¬
te, und durch eine umſtändliche Erzählung,
wie alles gegangen, beſonders aber durch ein
weitläuftiges Lob ſeines Pferdes, das er erſt
geſtern vom Juden getauſcht, jedes andere
Geſpräch verhinderte.
Schon hatte man das unglückliche Paar
auſſen am Garten, der durch eine kleine
Pforte mit dem Amthauſe zuſammenhing,
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/120>, abgerufen am 24.11.2024.
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