Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795.Dreyzehntes Capitel. Wilhelm hatte indessen die kleine Reise vol¬ Es währte jedoch nicht lange, so vertrau¬ Dreyzehntes Capitel. Wilhelm hatte indeſſen die kleine Reiſe vol¬ Es währte jedoch nicht lange, ſo vertrau¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0114" n="106"/> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#g">Dreyzehntes Capitel.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">W</hi>ilhelm hatte indeſſen die kleine Reiſe vol¬<lb/> lendet, und überreichte, da er ſeinen Han¬<lb/> delsfreund nicht zu Hauſe fand, das Em¬<lb/> pfehlungsſchreiben der Gattin des Abweſen¬<lb/> den. Aber auch dieſe gab ihm auf ſeine Fra¬<lb/> gen wenig Beſcheid; ſie war in einer hefti¬<lb/> gen Gemüthsbewegung, und das ganze Haus<lb/> in großer Verwirrung.</p><lb/> <p>Es währte jedoch nicht lange, ſo vertrau¬<lb/> te ſie ihm (und es war auch nicht zu ver¬<lb/> heimlichen) daß ihre Stieftochter mit einem<lb/> Schauſpieler davon gegangen ſey, mit einem<lb/> Menſchen, der ſich von einer kleinen Geſell¬<lb/> ſchaft vor kurzem los gemacht, ſich im Orte<lb/> aufgehalten, und im Franzöſiſchen Unterricht<lb/> gegeben habe. Der Vater, auſſer ſich vor<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [106/0114]
Dreyzehntes Capitel.
Wilhelm hatte indeſſen die kleine Reiſe vol¬
lendet, und überreichte, da er ſeinen Han¬
delsfreund nicht zu Hauſe fand, das Em¬
pfehlungsſchreiben der Gattin des Abweſen¬
den. Aber auch dieſe gab ihm auf ſeine Fra¬
gen wenig Beſcheid; ſie war in einer hefti¬
gen Gemüthsbewegung, und das ganze Haus
in großer Verwirrung.
Es währte jedoch nicht lange, ſo vertrau¬
te ſie ihm (und es war auch nicht zu ver¬
heimlichen) daß ihre Stieftochter mit einem
Schauſpieler davon gegangen ſey, mit einem
Menſchen, der ſich von einer kleinen Geſell¬
ſchaft vor kurzem los gemacht, ſich im Orte
aufgehalten, und im Franzöſiſchen Unterricht
gegeben habe. Der Vater, auſſer ſich vor
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