erblickst. Der Betroffene kommt erst einige Zeit nachher zu sich selbst zurück, findet, da alles sich zum Gerichtsplatz gedrängt hat, die Straßen Jerusalems öde, Unruhe und Sehn¬ sucht treiben ihn fort, und er beginnt seine Wanderung.
Von dieser und von dem Ereigniß, wo¬ durch das Gedicht zwar geendigt, aber nicht abgeschlossen wird, vielleicht ein andermal. Der Anfang, zerstreute Stellen, und der Schluß waren geschrieben; aber mir fehlte die Sammlung, mir fehlte die Zeit, die nö¬ thigen Studien zu machen, daß ich ihm hät¬ te den Gehalt den ich wünschte, geben kön¬ nen, und es blieben die wenigen Blätter um desto eher liegen, als sich eine Epoche in mir entwickelte, die sich schon als ich den Wer¬ ther schrieb, und nachher dessen Wirkungen sah, nothwendig anspinnen mußte.
erblickſt. Der Betroffene kommt erſt einige Zeit nachher zu ſich ſelbſt zuruͤck, findet, da alles ſich zum Gerichtsplatz gedraͤngt hat, die Straßen Jeruſalems oͤde, Unruhe und Sehn¬ ſucht treiben ihn fort, und er beginnt ſeine Wanderung.
Von dieſer und von dem Ereigniß, wo¬ durch das Gedicht zwar geendigt, aber nicht abgeſchloſſen wird, vielleicht ein andermal. Der Anfang, zerſtreute Stellen, und der Schluß waren geſchrieben; aber mir fehlte die Sammlung, mir fehlte die Zeit, die noͤ¬ thigen Studien zu machen, daß ich ihm haͤt¬ te den Gehalt den ich wuͤnſchte, geben koͤn¬ nen, und es blieben die wenigen Blaͤtter um deſto eher liegen, als ſich eine Epoche in mir entwickelte, die ſich ſchon als ich den Wer¬ ther ſchrieb, und nachher deſſen Wirkungen ſah, nothwendig anſpinnen mußte.
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erblickſt. Der Betroffene kommt erſt einige
Zeit nachher zu ſich ſelbſt zuruͤck, findet, da
alles ſich zum Gerichtsplatz gedraͤngt hat, die
Straßen Jeruſalems oͤde, Unruhe und Sehn¬
ſucht treiben ihn fort, und er beginnt ſeine
Wanderung.
Von dieſer und von dem Ereigniß, wo¬
durch das Gedicht zwar geendigt, aber nicht
abgeſchloſſen wird, vielleicht ein andermal.
Der Anfang, zerſtreute Stellen, und der
Schluß waren geſchrieben; aber mir fehlte
die Sammlung, mir fehlte die Zeit, die noͤ¬
thigen Studien zu machen, daß ich ihm haͤt¬
te den Gehalt den ich wuͤnſchte, geben koͤn¬
nen, und es blieben die wenigen Blaͤtter um
deſto eher liegen, als ſich eine Epoche in mir
entwickelte, die ſich ſchon als ich den Wer¬
ther ſchrieb, und nachher deſſen Wirkungen
ſah, nothwendig anſpinnen mußte.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 3. Tübingen, 1814, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben03_1814/481>, abgerufen am 23.11.2024.
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