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Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 3. Tübingen, 1814.

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Möser zu nennen ist. Dieses unvergleich¬
lichen Mannes kleine Aufsätze, staatsbürger¬
lichen Inhalts, waren schon seit einigen Jah¬
ren in den Osnabrücker Intelligenzblättern ab¬
gedruckt, und mir durch Herder bekannt ge¬
worden, der nichts ablehnte was irgend wür¬
dig, zu seiner Zeit, besonders aber im Druck
sich hervorthat. Mösers Tochter, Frau von
Voigt
, war beschäftigt, diese zerstreuten Blät¬
ter zu sammeln. Wir konnten die Heraus¬
gabe kaum erwarten, und ich setzte mich mit
ihr in Verbindung, um mit aufrichtiger Theil¬
nahme zu versichern, daß die für einen be¬
stimmten Kreis berechneten wirksamen Auf¬
sätze, sowohl der Materie als der Form nach,
überall zum Nutzen und Frommen dienen
würden. Sie und ihr Vater nahmen diese
Aeußerung eines nicht ganz unbekannten Fremd¬
lings gar wohl auf, indem eine Besorgniß
die sie gehegt, durch diese Erklärung vorläu¬
fig gehoben worden.

Moͤſer zu nennen iſt. Dieſes unvergleich¬
lichen Mannes kleine Aufſaͤtze, ſtaatsbuͤrger¬
lichen Inhalts, waren ſchon ſeit einigen Jah¬
ren in den Osnabruͤcker Intelligenzblaͤttern ab¬
gedruckt, und mir durch Herder bekannt ge¬
worden, der nichts ablehnte was irgend wuͤr¬
dig, zu ſeiner Zeit, beſonders aber im Druck
ſich hervorthat. Moͤſers Tochter, Frau von
Voigt
, war beſchaͤftigt, dieſe zerſtreuten Blaͤt¬
ter zu ſammeln. Wir konnten die Heraus¬
gabe kaum erwarten, und ich ſetzte mich mit
ihr in Verbindung, um mit aufrichtiger Theil¬
nahme zu verſichern, daß die fuͤr einen be¬
ſtimmten Kreis berechneten wirkſamen Auf¬
ſaͤtze, ſowohl der Materie als der Form nach,
uͤberall zum Nutzen und Frommen dienen
wuͤrden. Sie und ihr Vater nahmen dieſe
Aeußerung eines nicht ganz unbekannten Fremd¬
lings gar wohl auf, indem eine Beſorgniß
die ſie gehegt, durch dieſe Erklaͤrung vorlaͤu¬
fig gehoben worden.

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[364/0372] Moͤſer zu nennen iſt. Dieſes unvergleich¬ lichen Mannes kleine Aufſaͤtze, ſtaatsbuͤrger¬ lichen Inhalts, waren ſchon ſeit einigen Jah¬ ren in den Osnabruͤcker Intelligenzblaͤttern ab¬ gedruckt, und mir durch Herder bekannt ge¬ worden, der nichts ablehnte was irgend wuͤr¬ dig, zu ſeiner Zeit, beſonders aber im Druck ſich hervorthat. Moͤſers Tochter, Frau von Voigt, war beſchaͤftigt, dieſe zerſtreuten Blaͤt¬ ter zu ſammeln. Wir konnten die Heraus¬ gabe kaum erwarten, und ich ſetzte mich mit ihr in Verbindung, um mit aufrichtiger Theil¬ nahme zu verſichern, daß die fuͤr einen be¬ ſtimmten Kreis berechneten wirkſamen Auf¬ ſaͤtze, ſowohl der Materie als der Form nach, uͤberall zum Nutzen und Frommen dienen wuͤrden. Sie und ihr Vater nahmen dieſe Aeußerung eines nicht ganz unbekannten Fremd¬ lings gar wohl auf, indem eine Beſorgniß die ſie gehegt, durch dieſe Erklaͤrung vorlaͤu¬ fig gehoben worden.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 3. Tübingen, 1814, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben03_1814/372>, abgerufen am 24.11.2024.