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Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 3. Tübingen, 1814.

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seiner wirklichen Verdienste, und durch unsere
Theilnahme an seinen Liebhabereyen, wieder
begütigt wurde.

Diese geistreiche Einleitung konnte nicht
anders als den literarischen Congreß beleben
und begünstigen, auf den es eigentlich ange¬
sehn war. Merk, bald ästhetisch, bald lite¬
rarisch bald kaufmännisch thätig, hatte den
wohldenkenden, unterrichteten, in so vielen
Fächern kenntnißreichen Schlosser angeregt, die
Frankfurter gelehrten Anzeigen in
diesem Jahr herauszugeben. Sie hatten sich
Höpfnern und andere Academiker in Gießen,
in Darmstadt einen verdienten Schulmann,
den Rector Wenk, und sonst manchen wacke¬
ren Mann zugesellt. Jeder hatte in seinem
Fach historische und theoretische Kenntnisse ge¬
nug, und der Zeitsinn ließ diese Männer nach
Einem Sinne wirken. Die zwey ersten Jahr¬
gänge dieser Zeitung (denn nachher kam sie
in andere Hände) geben ein wundersames

ſeiner wirklichen Verdienſte, und durch unſere
Theilnahme an ſeinen Liebhabereyen, wieder
beguͤtigt wurde.

Dieſe geiſtreiche Einleitung konnte nicht
anders als den literariſchen Congreß beleben
und beguͤnſtigen, auf den es eigentlich ange¬
ſehn war. Merk, bald aͤſthetiſch, bald lite¬
rariſch bald kaufmaͤnniſch thaͤtig, hatte den
wohldenkenden, unterrichteten, in ſo vielen
Faͤchern kenntnißreichen Schloſſer angeregt, die
Frankfurter gelehrten Anzeigen in
dieſem Jahr herauszugeben. Sie hatten ſich
Hoͤpfnern und andere Academiker in Gießen,
in Darmſtadt einen verdienten Schulmann,
den Rector Wenk, und ſonſt manchen wacke¬
ren Mann zugeſellt. Jeder hatte in ſeinem
Fach hiſtoriſche und theoretiſche Kenntniſſe ge¬
nug, und der Zeitſinn ließ dieſe Maͤnner nach
Einem Sinne wirken. Die zwey erſten Jahr¬
gaͤnge dieſer Zeitung (denn nachher kam ſie
in andere Haͤnde) geben ein wunderſames

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[250/0258] ſeiner wirklichen Verdienſte, und durch unſere Theilnahme an ſeinen Liebhabereyen, wieder beguͤtigt wurde. Dieſe geiſtreiche Einleitung konnte nicht anders als den literariſchen Congreß beleben und beguͤnſtigen, auf den es eigentlich ange¬ ſehn war. Merk, bald aͤſthetiſch, bald lite¬ rariſch bald kaufmaͤnniſch thaͤtig, hatte den wohldenkenden, unterrichteten, in ſo vielen Faͤchern kenntnißreichen Schloſſer angeregt, die Frankfurter gelehrten Anzeigen in dieſem Jahr herauszugeben. Sie hatten ſich Hoͤpfnern und andere Academiker in Gießen, in Darmſtadt einen verdienten Schulmann, den Rector Wenk, und ſonſt manchen wacke¬ ren Mann zugeſellt. Jeder hatte in ſeinem Fach hiſtoriſche und theoretiſche Kenntniſſe ge¬ nug, und der Zeitſinn ließ dieſe Maͤnner nach Einem Sinne wirken. Die zwey erſten Jahr¬ gaͤnge dieſer Zeitung (denn nachher kam ſie in andere Haͤnde) geben ein wunderſames

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 3. Tübingen, 1814, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben03_1814/258>, abgerufen am 24.11.2024.