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Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 2. Tübingen, 1812.

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in einem kleinen Aufsatz D. M. Erwini a
Steinbach
gewidmet, meine patriotischen Ge¬
sinnungen an den Tag zu legen.

Gelangt meine biographische Erzählung
zu der Epoche, in welcher gedachter Bogen
im Druck erschien, den Herder sodann in sein
Heft, Von deutscher Art und Kunst,
aufnahm, so wird noch manches über diesen
wichtigen Gegenstand zur Sprache kommen.
Ehe ich mich aber dießmal von demselben ab¬
wende, so will ich die Gelegenheit benutzen,
um das dem gegenwärtigen Bande vorgesetzte
Motto bey denjenigen zu rechtfertigen, welche
einigen Zweifel daran hegen sollten. Ich
weiß zwar recht gut, daß gegen das brave
und hoffnungsreiche altdeutsche Wort: Was
einer in der Jugend wünscht, hat er im Al¬
ter genug! manche umgekehrte Erfahrung an¬
zuführen, manches daran zu deuteln seyn
möchte; aber auch viel Günstiges spricht da¬
für, und ich erkläre was ich dabey denke.

in einem kleinen Aufſatz D. M. Erwini a
Steinbach
gewidmet, meine patriotiſchen Ge¬
ſinnungen an den Tag zu legen.

Gelangt meine biographiſche Erzaͤhlung
zu der Epoche, in welcher gedachter Bogen
im Druck erſchien, den Herder ſodann in ſein
Heft, Von deutſcher Art und Kunſt,
aufnahm, ſo wird noch manches uͤber dieſen
wichtigen Gegenſtand zur Sprache kommen.
Ehe ich mich aber dießmal von demſelben ab¬
wende, ſo will ich die Gelegenheit benutzen,
um das dem gegenwaͤrtigen Bande vorgeſetzte
Motto bey denjenigen zu rechtfertigen, welche
einigen Zweifel daran hegen ſollten. Ich
weiß zwar recht gut, daß gegen das brave
und hoffnungsreiche altdeutſche Wort: Was
einer in der Jugend wuͤnſcht, hat er im Al¬
ter genug! manche umgekehrte Erfahrung an¬
zufuͤhren, manches daran zu deuteln ſeyn
moͤchte; aber auch viel Guͤnſtiges ſpricht da¬
fuͤr, und ich erklaͤre was ich dabey denke.

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[418/0426] in einem kleinen Aufſatz D. M. Erwini a Steinbach gewidmet, meine patriotiſchen Ge¬ ſinnungen an den Tag zu legen. Gelangt meine biographiſche Erzaͤhlung zu der Epoche, in welcher gedachter Bogen im Druck erſchien, den Herder ſodann in ſein Heft, Von deutſcher Art und Kunſt, aufnahm, ſo wird noch manches uͤber dieſen wichtigen Gegenſtand zur Sprache kommen. Ehe ich mich aber dießmal von demſelben ab¬ wende, ſo will ich die Gelegenheit benutzen, um das dem gegenwaͤrtigen Bande vorgeſetzte Motto bey denjenigen zu rechtfertigen, welche einigen Zweifel daran hegen ſollten. Ich weiß zwar recht gut, daß gegen das brave und hoffnungsreiche altdeutſche Wort: Was einer in der Jugend wuͤnſcht, hat er im Al¬ ter genug! manche umgekehrte Erfahrung an¬ zufuͤhren, manches daran zu deuteln ſeyn moͤchte; aber auch viel Guͤnſtiges ſpricht da¬ fuͤr, und ich erklaͤre was ich dabey denke.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 2. Tübingen, 1812, S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben02_1812/426>, abgerufen am 25.11.2024.