O Hendel, dessen Ruhm vom Süd zum Nor¬ den reicht, Vernimm den Päan, der zu deinen Ohren steigt! Du bäckst, was Gallier und Britten em¬ sig suchen, Mit schöpfrischem Genie, originelle Kuchen. Des Kaffee's Ocean, der sich vor dir ergießt, Ist süßer als der Saft, der vom Hymettus fließt. Dein Haus, ein Monument, wie wir den Künsten lohnen, Umhangen mit Trophän, erzählt den Na¬ tionen: Auch ohne Diadem fand Hendel hier sein Glück, Und raubte dem Cothurn gar manch Acht¬ groschenstück. Glänzt deine Urn' dereinst in majestätschem Pompe, Dann weint der Patriot an deiner Kata¬ kombe. Doch leb'! dein Torus sey von edler Brut ein Rest,
O Hendel, deſſen Ruhm vom Suͤd zum Nor¬ den reicht, Vernimm den Paͤan, der zu deinen Ohren ſteigt! Du baͤckſt, was Gallier und Britten em¬ ſig ſuchen, Mit ſchoͤpfriſchem Genie, originelle Kuchen. Des Kaffee's Ocean, der ſich vor dir ergießt, Iſt ſuͤßer als der Saft, der vom Hymettus fließt. Dein Haus, ein Monument, wie wir den Kuͤnſten lohnen, Umhangen mit Trophaͤn, erzaͤhlt den Na¬ tionen: Auch ohne Diadem fand Hendel hier ſein Gluͤck, Und raubte dem Cothurn gar manch Acht¬ groſchenſtuͤck. Glaͤnzt deine Urn' dereinſt in majeſtaͤtſchem Pompe, Dann weint der Patriot an deiner Kata¬ kombe. Doch leb'! dein Torus ſey von edler Brut ein Reſt,
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O Hendel, deſſen Ruhm vom Suͤd zum Nor¬
den reicht,
Vernimm den Paͤan, der zu deinen Ohren
ſteigt!
Du baͤckſt, was Gallier und Britten em¬
ſig ſuchen,
Mit ſchoͤpfriſchem Genie, originelle
Kuchen.
Des Kaffee's Ocean, der ſich vor dir ergießt,
Iſt ſuͤßer als der Saft, der vom Hymettus
fließt.
Dein Haus, ein Monument, wie wir den
Kuͤnſten lohnen,
Umhangen mit Trophaͤn, erzaͤhlt den Na¬
tionen:
Auch ohne Diadem fand Hendel hier ſein
Gluͤck,
Und raubte dem Cothurn gar manch Acht¬
groſchenſtuͤck.
Glaͤnzt deine Urn' dereinſt in majeſtaͤtſchem
Pompe,
Dann weint der Patriot an deiner Kata¬
kombe.
Doch leb'! dein Torus ſey von edler Brut
ein Reſt,
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Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 2. Tübingen, 1812, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben02_1812/222>, abgerufen am 25.11.2024.
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