Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 1. Tübingen, 1811.genblicken solche Beleidigungen ins Gesicht zu Nur Aufschub, Herr Graf! "In gewissen Dingen kann man nicht zu Nur einen kurzen Aufschub! "Nachbar! ihr denkt mich zu einem fal¬ Weder verleiten will ich Euch zu einem genblicken ſolche Beleidigungen ins Geſicht zu Nur Aufſchub, Herr Graf! „In gewiſſen Dingen kann man nicht zu Nur einen kurzen Aufſchub! „Nachbar! ihr denkt mich zu einem fal¬ Weder verleiten will ich Euch zu einem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0249" n="233"/> genblicken ſolche Beleidigungen ins Geſicht zu<lb/> ſagen. Es moͤgen ſeyn ſo viel ihrer wollen,<lb/> ſie ſollen in dieſem ihren kuͤhnen Repraͤſentan¬<lb/> ten geſtraft werden, und ſich merken was ſie<lb/> zu erwarten haben.“</p><lb/> <p>Nur Aufſchub, Herr Graf!</p><lb/> <p>„In gewiſſen Dingen kann man nicht zu<lb/> geſchwind verfahren.“</p><lb/> <p>Nur einen kurzen Aufſchub!</p><lb/> <p>„Nachbar! ihr denkt mich zu einem fal¬<lb/> ſchen Schritt zu verleiten; es ſoll euch nicht<lb/> gelingen.“</p><lb/> <p>Weder verleiten will ich Euch zu einem<lb/> falſchen Schritt, noch von einem falſchen zu¬<lb/> ruͤckhalten; Euer Entſchluß iſt gerecht: er ge¬<lb/> ziemt dem Franzoſen, dem Koͤnigs-Lieutenant;<lb/> aber bedenkt, daß Ihr auch Graf Thorane ſeyd.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [233/0249]
genblicken ſolche Beleidigungen ins Geſicht zu
ſagen. Es moͤgen ſeyn ſo viel ihrer wollen,
ſie ſollen in dieſem ihren kuͤhnen Repraͤſentan¬
ten geſtraft werden, und ſich merken was ſie
zu erwarten haben.“
Nur Aufſchub, Herr Graf!
„In gewiſſen Dingen kann man nicht zu
geſchwind verfahren.“
Nur einen kurzen Aufſchub!
„Nachbar! ihr denkt mich zu einem fal¬
ſchen Schritt zu verleiten; es ſoll euch nicht
gelingen.“
Weder verleiten will ich Euch zu einem
falſchen Schritt, noch von einem falſchen zu¬
ruͤckhalten; Euer Entſchluß iſt gerecht: er ge¬
ziemt dem Franzoſen, dem Koͤnigs-Lieutenant;
aber bedenkt, daß Ihr auch Graf Thorane ſeyd.
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