Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 1. Tübingen, 1811.te, als bis ihm nicht mehr abzuhelfen war. te, als bis ihm nicht mehr abzuhelfen war. <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0104" n="88"/> te, als bis ihm nicht mehr abzuhelfen war.<lb/> Die Kerzen hatten ſich naͤmlich in den ro¬<lb/> then Lack und in die ſchoͤnen goldnen Blu¬<lb/> men auf eine ſchmaͤhliche Weiſe eingebrannt,<lb/> und gleich als waͤre ein boͤſer Geiſt verſchwun¬<lb/> den, ihre ſchwarzen unausloͤſchlichen Fußtapfen<lb/> zuruͤckgelaſſen. Hieruͤber kam der junge Prie¬<lb/> ſter in die aͤußerſte Verlegenheit. Zwar wu߬<lb/> te er den Schaden durch die groͤßeſten Pracht¬<lb/> ſtufen zu bedecken, allein der Muth zu neuen<lb/> Opfern war ihm vergangen, und faſt moͤchte<lb/> man dieſen Zufall als eine Andeutung und<lb/> Warnung betrachten, wie gefaͤhrlich es uͤber¬<lb/> haupt ſey, ſich Gott auf dergleichen Wegen<lb/> naͤhern zu wollen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [88/0104]
te, als bis ihm nicht mehr abzuhelfen war.
Die Kerzen hatten ſich naͤmlich in den ro¬
then Lack und in die ſchoͤnen goldnen Blu¬
men auf eine ſchmaͤhliche Weiſe eingebrannt,
und gleich als waͤre ein boͤſer Geiſt verſchwun¬
den, ihre ſchwarzen unausloͤſchlichen Fußtapfen
zuruͤckgelaſſen. Hieruͤber kam der junge Prie¬
ſter in die aͤußerſte Verlegenheit. Zwar wu߬
te er den Schaden durch die groͤßeſten Pracht¬
ſtufen zu bedecken, allein der Muth zu neuen
Opfern war ihm vergangen, und faſt moͤchte
man dieſen Zufall als eine Andeutung und
Warnung betrachten, wie gefaͤhrlich es uͤber¬
haupt ſey, ſich Gott auf dergleichen Wegen
naͤhern zu wollen.
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