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Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773.

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Liebetraut. Die Lücken unsrer Geschlechtsre-
gister, das wäre profitabler. Seit dem die Ver-
dienste unserer Vorfahren mit ihren Portraits zu
einerley Gebrauch dienen, die leeren Seiten nemlich
unsrer Zimmer und unsres Charackters zu tappe-
zieren; da wäre was zu verdienen.
Bischoff. Er will nicht kommen, sagtet ihr!
Adelheid. Jch bitt euch schlagts euch aus dem
Sinn.
Bischoff. Was das seyn mag.
Liebetraut. Was? Die Ursachen lassen sich
herunter beten wie ein Rosenkranz. Er ist in eine
Art von Zerknirschung gefallen, von der ich ihn leicht
curiren wollt.
Bischoff. Thut das, reitet zu ihm.
Liebetraut. Meine Commißion!
Bischoff. Sie soll unumschränkt seyn. Spare
nichts wenn du ihn zurück bringst.
Liebetraut. Darf ich euch auch hinein mischen,
gnädige Frau?
Adelheid. Mit Bescheidenheit.
Liebe-


Liebetraut. Die Luͤcken unſrer Geſchlechtsre-
giſter, das waͤre profitabler. Seit dem die Ver-
dienſte unſerer Vorfahren mit ihren Portraits zu
einerley Gebrauch dienen, die leeren Seiten nemlich
unſrer Zimmer und unſres Charackters zu tappe-
zieren; da waͤre was zu verdienen.
Biſchoff. Er will nicht kommen, ſagtet ihr!
Adelheid. Jch bitt euch ſchlagts euch aus dem
Sinn.
Biſchoff. Was das ſeyn mag.
Liebetraut. Was? Die Urſachen laſſen ſich
herunter beten wie ein Roſenkranz. Er iſt in eine
Art von Zerknirſchung gefallen, von der ich ihn leicht
curiren wollt.
Biſchoff. Thut das, reitet zu ihm.
Liebetraut. Meine Commißion!
Biſchoff. Sie ſoll unumſchraͤnkt ſeyn. Spare
nichts wenn du ihn zuruͤck bringſt.
Liebetraut. Darf ich euch auch hinein miſchen,
gnaͤdige Frau?
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[66/0070] Liebetraut. Die Luͤcken unſrer Geſchlechtsre- giſter, das waͤre profitabler. Seit dem die Ver- dienſte unſerer Vorfahren mit ihren Portraits zu einerley Gebrauch dienen, die leeren Seiten nemlich unſrer Zimmer und unſres Charackters zu tappe- zieren; da waͤre was zu verdienen. Biſchoff. Er will nicht kommen, ſagtet ihr! Adelheid. Jch bitt euch ſchlagts euch aus dem Sinn. Biſchoff. Was das ſeyn mag. Liebetraut. Was? Die Urſachen laſſen ſich herunter beten wie ein Roſenkranz. Er iſt in eine Art von Zerknirſchung gefallen, von der ich ihn leicht curiren wollt. Biſchoff. Thut das, reitet zu ihm. Liebetraut. Meine Commißion! Biſchoff. Sie ſoll unumſchraͤnkt ſeyn. Spare nichts wenn du ihn zuruͤck bringſt. Liebetraut. Darf ich euch auch hinein miſchen, gnaͤdige Frau? Adelheid. Mit Beſcheidenheit. Liebe-

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/70>, abgerufen am 24.11.2024.