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Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773.

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Weislingen. Wollte ich wärs. Meine sanfte
Marie wird das Glück meines Lebens machen. Jhre
süße Seele bildet sich in ihren blauen Augen. Und
weis wie ein Engel des Himmels, gebildet aus
Unschuld und Liebe, leitet sie mein Herz zur Ruhe
und Glückseligkeit. Pack zusammen! Und dann
auf mein Schloß! Jch will Bamberg nicht sehen,
und wenn Sankt Veit in Person meiner begehrte.

(geht ab.)
Franz. Da sey Gott für, wollen das beste hof-
fen. Maria ist liebreich und schön, und einem
Gefangenen und Kranken kann ich nicht übel neh-
men der sich in sie verliebt. Jn ihren Augen ist
Trost, gesellschaftliche Melancholie. -- Aber um
dich Adelheid ist Leben, Feuer, Muth -- Jch
würde! -- Jch bin ein Narr -- dazu machte
mich Ein Blick von ihr. Mein Herr muß hin! Jch
muß hin! Und da will ich mich wieder gescheid
oder völlig rasend gaffen.
Zwey-


Weislingen. Wollte ich waͤrs. Meine ſanfte
Marie wird das Gluͤck meines Lebens machen. Jhre
ſuͤße Seele bildet ſich in ihren blauen Augen. Und
weis wie ein Engel des Himmels, gebildet aus
Unſchuld und Liebe, leitet ſie mein Herz zur Ruhe
und Gluͤckſeligkeit. Pack zuſammen! Und dann
auf mein Schloß! Jch will Bamberg nicht ſehen,
und wenn Sankt Veit in Perſon meiner begehrte.

(geht ab.)
Franz. Da ſey Gott fuͤr, wollen das beſte hof-
fen. Maria iſt liebreich und ſchoͤn, und einem
Gefangenen und Kranken kann ich nicht uͤbel neh-
men der ſich in ſie verliebt. Jn ihren Augen iſt
Troſt, geſellſchaftliche Melancholie. — Aber um
dich Adelheid iſt Leben, Feuer, Muth — Jch
wuͤrde! — Jch bin ein Narr — dazu machte
mich Ein Blick von ihr. Mein Herr muß hin! Jch
muß hin! Und da will ich mich wieder geſcheid
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Zwey-
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[62/0066] Weislingen. Wollte ich waͤrs. Meine ſanfte Marie wird das Gluͤck meines Lebens machen. Jhre ſuͤße Seele bildet ſich in ihren blauen Augen. Und weis wie ein Engel des Himmels, gebildet aus Unſchuld und Liebe, leitet ſie mein Herz zur Ruhe und Gluͤckſeligkeit. Pack zuſammen! Und dann auf mein Schloß! Jch will Bamberg nicht ſehen, und wenn Sankt Veit in Perſon meiner begehrte. (geht ab.) Franz. Da ſey Gott fuͤr, wollen das beſte hof- fen. Maria iſt liebreich und ſchoͤn, und einem Gefangenen und Kranken kann ich nicht uͤbel neh- men der ſich in ſie verliebt. Jn ihren Augen iſt Troſt, geſellſchaftliche Melancholie. — Aber um dich Adelheid iſt Leben, Feuer, Muth — Jch wuͤrde! — Jch bin ein Narr — dazu machte mich Ein Blick von ihr. Mein Herr muß hin! Jch muß hin! Und da will ich mich wieder geſcheid oder voͤllig raſend gaffen. Zwey-

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/66>, abgerufen am 24.11.2024.