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Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773.

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Martin. Vergeßt mein nicht, wie ich eurer
nicht vergesse.
(Götz ab.)
Martin. Wie mir's so eng um's Herz ward,
da ich ihn sah. Er redete nichts, und mein Geist
konnte doch Seinigen unterscheiden. Es ist eine
Wollust, einen großen Mann zu sehn.
Georg. Ehrwürdiger Herr, ihr schlaft doch
bey uns?
Martin. Kann ich ein Bett haben?
Georg. Nein Herr! Jch kenne Better nur vom
Hörensagen, in unsrer Herberg ist nichts als Stroh.
Martin. Auch gut. Wie heißt du?
Georg. Georg, ehrwürdiger Herr!
Martin. Georg! da hast du einen tapfern Pa-
tron.
Georg. Sie sagen er wäre ein Reuter gewesen,
das will ich auch seyn.
Martin. Warte. (er zieht ein Gebetbuch her-
vor, und giebt dem Buben einen Heiligen)
Da
hast du ihn. Folge seinem Beyspiel, sey brav und
fürchte Gott.
(Martin geht.)
Georg. Ach ein schöner Schimmel, wenn ich
einmal so einen hätte! -- und die goldene Rü-
stung!
B 2


Martin. Vergeßt mein nicht, wie ich eurer
nicht vergeſſe.
(Goͤtz ab.)
Martin. Wie mir’s ſo eng um’s Herz ward,
da ich ihn ſah. Er redete nichts, und mein Geiſt
konnte doch Seinigen unterſcheiden. Es iſt eine
Wolluſt, einen großen Mann zu ſehn.
Georg. Ehrwuͤrdiger Herr, ihr ſchlaft doch
bey uns?
Martin. Kann ich ein Bett haben?
Georg. Nein Herr! Jch kenne Better nur vom
Hoͤrenſagen, in unſrer Herberg iſt nichts als Stroh.
Martin. Auch gut. Wie heißt du?
Georg. Georg, ehrwuͤrdiger Herr!
Martin. Georg! da haſt du einen tapfern Pa-
tron.
Georg. Sie ſagen er waͤre ein Reuter geweſen,
das will ich auch ſeyn.
Martin. Warte. (er zieht ein Gebetbuch her-
vor, und giebt dem Buben einen Heiligen)
Da
haſt du ihn. Folge ſeinem Beyſpiel, ſey brav und
fuͤrchte Gott.
(Martin geht.)
Georg. Ach ein ſchoͤner Schimmel, wenn ich
einmal ſo einen haͤtte! — und die goldene Ruͤ-
ſtung!
B 2
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[19/0023] Martin. Vergeßt mein nicht, wie ich eurer nicht vergeſſe. (Goͤtz ab.) Martin. Wie mir’s ſo eng um’s Herz ward, da ich ihn ſah. Er redete nichts, und mein Geiſt konnte doch Seinigen unterſcheiden. Es iſt eine Wolluſt, einen großen Mann zu ſehn. Georg. Ehrwuͤrdiger Herr, ihr ſchlaft doch bey uns? Martin. Kann ich ein Bett haben? Georg. Nein Herr! Jch kenne Better nur vom Hoͤrenſagen, in unſrer Herberg iſt nichts als Stroh. Martin. Auch gut. Wie heißt du? Georg. Georg, ehrwuͤrdiger Herr! Martin. Georg! da haſt du einen tapfern Pa- tron. Georg. Sie ſagen er waͤre ein Reuter geweſen, das will ich auch ſeyn. Martin. Warte. (er zieht ein Gebetbuch her- vor, und giebt dem Buben einen Heiligen) Da haſt du ihn. Folge ſeinem Beyſpiel, ſey brav und fuͤrchte Gott. (Martin geht.) Georg. Ach ein ſchoͤner Schimmel, wenn ich einmal ſo einen haͤtte! — und die goldene Ruͤ- ſtung! B 2

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/23>, abgerufen am 23.11.2024.