Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773.

Bild:
<< vorherige Seite


Hof einer Herberge.


Marie. Lerse.
Marie. Die Pferde haben gnug gerastet. Wir
wollen fort Lerse.
Lerse. Ruht doch bis an Morgen. Die Nacht
ist gar zu unfreundlich.
Marie. Lerse ich habe keine Ruh bis ich mei-
nen Bruder gesehen habe. Laß uns fort. Das Wet-
ter hellt sich aus, wir haben einen schönen Tag zu
gewarten.
Lerse. Wie ihr befehlt.
Heilbronn
im Thurn.



Götz. Elisabeth.
Elisabeth. Jch bitte dich lieber Mann rede mit
mir. Dein Stillschweigen ängstet mich. Du ver-
glühst in dir selbst. Komm laß uns nach deinen
Wunden sehen, sie bessern sich um vieles. Jn der
muthlosen Finsterniß erkenn ich dich nicht mehr.

Götz.


Hof einer Herberge.


Marie. Lerſe.
Marie. Die Pferde haben gnug geraſtet. Wir
wollen fort Lerſe.
Lerſe. Ruht doch bis an Morgen. Die Nacht
iſt gar zu unfreundlich.
Marie. Lerſe ich habe keine Ruh bis ich mei-
nen Bruder geſehen habe. Laß uns fort. Das Wet-
ter hellt ſich aus, wir haben einen ſchoͤnen Tag zu
gewarten.
Lerſe. Wie ihr befehlt.
Heilbronn
im Thurn.



Goͤtz. Eliſabeth.
Eliſabeth. Jch bitte dich lieber Mann rede mit
mir. Dein Stillſchweigen aͤngſtet mich. Du ver-
gluͤhſt in dir ſelbſt. Komm laß uns nach deinen
Wunden ſehen, ſie beſſern ſich um vieles. Jn der
muthloſen Finſterniß erkenn ich dich nicht mehr.

Goͤtz.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <sp who="#AEL">
          <pb facs="#f0204" n="200"/>
          <fw place="top" type="header">
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </fw>
          <stage> <hi rendition="#b">Hof einer Herberge.</hi> </stage><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <stage> <hi rendition="#b">Marie. Ler&#x017F;e.</hi> </stage>
        </sp><lb/>
        <sp who="#MAR">
          <speaker> <hi rendition="#fr">Marie.</hi> </speaker>
          <p>Die Pferde haben gnug gera&#x017F;tet. Wir<lb/>
wollen fort Ler&#x017F;e.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#LER">
          <speaker> <hi rendition="#fr">Ler&#x017F;e.</hi> </speaker>
          <p>Ruht doch bis an Morgen. Die Nacht<lb/>
i&#x017F;t gar zu unfreundlich.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#MAR">
          <speaker> <hi rendition="#fr">Marie.</hi> </speaker>
          <p>Ler&#x017F;e ich habe keine Ruh bis ich mei-<lb/>
nen Bruder ge&#x017F;ehen habe. Laß uns fort. Das Wet-<lb/>
ter hellt &#x017F;ich aus, wir haben einen &#x017F;cho&#x0364;nen Tag zu<lb/>
gewarten.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#LER">
          <speaker> <hi rendition="#fr">Ler&#x017F;e.</hi> </speaker>
          <p>Wie ihr befehlt.</p><lb/>
          <stage> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Heilbronn</hi><lb/>
im Thurn.</hi> </stage><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <stage> <hi rendition="#b">Go&#x0364;tz. Eli&#x017F;abeth.</hi> </stage>
        </sp><lb/>
        <sp who="#ELI">
          <speaker> <hi rendition="#fr">Eli&#x017F;abeth.</hi> </speaker>
          <p>Jch bitte dich lieber Mann rede mit<lb/>
mir. Dein Still&#x017F;chweigen a&#x0364;ng&#x017F;tet mich. Du ver-<lb/>
glu&#x0364;h&#x017F;t in dir &#x017F;elb&#x017F;t. Komm laß uns nach deinen<lb/>
Wunden &#x017F;ehen, &#x017F;ie be&#x017F;&#x017F;ern &#x017F;ich um vieles. Jn der<lb/>
muthlo&#x017F;en Fin&#x017F;terniß erkenn ich dich nicht mehr.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Go&#x0364;tz.</fw><lb/>
        </sp>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[200/0204] Hof einer Herberge. Marie. Lerſe. Marie. Die Pferde haben gnug geraſtet. Wir wollen fort Lerſe. Lerſe. Ruht doch bis an Morgen. Die Nacht iſt gar zu unfreundlich. Marie. Lerſe ich habe keine Ruh bis ich mei- nen Bruder geſehen habe. Laß uns fort. Das Wet- ter hellt ſich aus, wir haben einen ſchoͤnen Tag zu gewarten. Lerſe. Wie ihr befehlt. Heilbronn im Thurn. Goͤtz. Eliſabeth. Eliſabeth. Jch bitte dich lieber Mann rede mit mir. Dein Stillſchweigen aͤngſtet mich. Du ver- gluͤhſt in dir ſelbſt. Komm laß uns nach deinen Wunden ſehen, ſie beſſern ſich um vieles. Jn der muthloſen Finſterniß erkenn ich dich nicht mehr. Goͤtz.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/204
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/204>, abgerufen am 22.11.2024.