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Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773.

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Wild. Das Rasen und Brennen und Morden
mußte doch einmal aufhören, heut oder morgen,
so haben wir noch einen braven Hauptmann dazu
gewonnen.
Metzler. Was aufhören! Du Verräther! Wa-
rum sind wir da? Uns an unsern Feinden zu rächen,
uns empor zu helfen! -- Das hat euch ein Für-
stenknecht gerathen.
Kohl. Komm Wild, er ist wie ein Vieh. (ab.)
Metzler. Geht nur! Wird euch kein Haufen
zustehn. Die Schurken! Link, wir wollen die an-
dern aufhetzen, Miltenberg dort drüben anzünden,
und wenn's Händel setzt wegen des Vertrags,
schlagen wir den Verträgern zusammen die Köpf ab.
Link. Wir haben doch den großen Haufen auf
unsrer Seite.

Berg und Thal.
Eine Mühle in der Tiefe.



Ein Trupp Reuter. Weislingen (kommt
aus der Mühle mit) Franzen (und
einem) Boten.
Weislingen. Mein Pferd! -- Jhr habts den
andern Herrn auch angesagt?

Bote.
M


Wild. Das Raſen und Brennen und Morden
mußte doch einmal aufhoͤren, heut oder morgen,
ſo haben wir noch einen braven Hauptmann dazu
gewonnen.
Metzler. Was aufhoͤren! Du Verraͤther! Wa-
rum ſind wir da? Uns an unſern Feinden zu raͤchen,
uns empor zu helfen! — Das hat euch ein Fuͤr-
ſtenknecht gerathen.
Kohl. Komm Wild, er iſt wie ein Vieh. (ab.)
Metzler. Geht nur! Wird euch kein Haufen
zuſtehn. Die Schurken! Link, wir wollen die an-
dern aufhetzen, Miltenberg dort druͤben anzuͤnden,
und wenn’s Haͤndel ſetzt wegen des Vertrags,
ſchlagen wir den Vertraͤgern zuſammen die Koͤpf ab.
Link. Wir haben doch den großen Haufen auf
unſrer Seite.

Berg und Thal.
Eine Muͤhle in der Tiefe.



Ein Trupp Reuter. Weislingen (kommt
aus der Muͤhle mit) Franzen (und
einem) Boten.
Weislingen. Mein Pferd! — Jhr habts den
andern Herrn auch angeſagt?

Bote.
M
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[177/0181] Wild. Das Raſen und Brennen und Morden mußte doch einmal aufhoͤren, heut oder morgen, ſo haben wir noch einen braven Hauptmann dazu gewonnen. Metzler. Was aufhoͤren! Du Verraͤther! Wa- rum ſind wir da? Uns an unſern Feinden zu raͤchen, uns empor zu helfen! — Das hat euch ein Fuͤr- ſtenknecht gerathen. Kohl. Komm Wild, er iſt wie ein Vieh. (ab.) Metzler. Geht nur! Wird euch kein Haufen zuſtehn. Die Schurken! Link, wir wollen die an- dern aufhetzen, Miltenberg dort druͤben anzuͤnden, und wenn’s Haͤndel ſetzt wegen des Vertrags, ſchlagen wir den Vertraͤgern zuſammen die Koͤpf ab. Link. Wir haben doch den großen Haufen auf unſrer Seite. Berg und Thal. Eine Muͤhle in der Tiefe. Ein Trupp Reuter. Weislingen (kommt aus der Muͤhle mit) Franzen (und einem) Boten. Weislingen. Mein Pferd! — Jhr habts den andern Herrn auch angeſagt? Bote. M

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/181>, abgerufen am 24.11.2024.